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In einer gemeinsamen Veranstaltung der WfG Kreis Kleve und Logistik.NRW wurden die Einsatzmöglichkeiten von Wasserstoff für eine nachhaltige Logistik aufgezeigt

Kreis Kleve – Emmerich am Rhein – Nachhaltigkeit ist eines der großen Themen dieser Zeit - insbesondere auch für die Transport- und Logistikwirtschaft. Als relevanter CO2-Emmittent verlangt es für die Logistik nach nachhaltigen Lösungen, um die Dekarbonisierung dieses Sektors voranzutreiben. Wasserstoff, und hierbei der aus erneuerbaren Energien hergestellte „Grüne“ Wasserstoff, kann eine dieser Lösungen sein, stellten die Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, Brigitte Jansen, und Janine Elter vom Kompetenznetz Logistik.NRW im Begrüßungstalk in der gemeinsamen Veranstaltung vom Kompetenznetz Logistik.NRW und der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve im PAN Kunstforum Niederrhein e.V. in Emmerich am Rhein heraus. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfuhren hierbei, wo Wasserstoff in der Transport- und Logistikwirtschaft bereits heute zum Einsatz kommt und welche Potentiale zukünftig noch erschlossen werden können.

Von tief kalt und flüssig bis hin zu hochkomprimiert und gasförmig bietet das Unternehmen Air Products, einer der weltweit führenden Hersteller von Industriegasen, Wasserstoff für verschiedenste Anwendungen nicht nur im Industriebereich, sondern auch im Mobilitätssektor an. So baue und betreibe Air Products Wasserstoff-Tankstellen in ganz Europa, so Kathryn Wunderle von Air Products.

Stefan Garche von NRW.Energy4Climate berichtete, dass Wasserstoff ein Kernelement der zukünftigen Energieversorgung für NRW sei. Insbesondere auch im Mobilitätssektor wolle das Land eine Vorreiterrolle im Bereich Wasserstoff einnehmen, fügte Garche hinzu. So habe das Land unter anderem Wasserstoff-Tankstellen gefördert, um die infrastrukturellen Voraussetzungen für den Einsatz von Wasserstoff für den Schwerlastverkehr zu schaffen. Auch beim Thema Binnenschifffahrt sei die Landesregierung aktiv und unterstütze mit dem Projekt RH2INE den Aufbau eines Wasserstoff-Ökosystems für die Binnenschifffahrt entlang der Hauptverkehrswege im Rhein-Alpenkorridor.

Wie sich die Automobilindustrie im Bereich der Fahrzeugentwicklung aufstellt, zeigte Dr. Frank Koch von NRW.Energy4Climate auf. Von leichten bis schweren Nutzfahrzeugen bieten nationale und internationale Hersteller Brennstoffzellen-Fahrzeuge an, die mit Wasserstoff betrieben werden. Auch im Segment der Sonderfahrzeuge wie Abfallsammler, Kehrmaschinen oder Gabelstapler gibt es Angebote von Herstellern. Allerdings, so Dr. Koch, liegen hier die Stückzahlen noch in einem sehr niedrigen Bereich.

Das Herzstück dieser Fahrzeuge bildet die sogenannte Brennstoffzelle, eine Einheit, die die chemisch gebundene Energie des Wasserstoffs in elektrische Energie für den E-Motor umwandelt. Benedict Munz von Plug Power, einer der Pioniere der Brennstoffzellenhersteller, gab einen Überblick über das Leistungsspektrum. Zudem entwickelt und baut Plug Power auch Elektrolyseeinheiten, die mit erneuerbarem Strom aus Photovoltaik und Wind „grünen“ Wasserstoff herstellen können.

Aber wie kommt der produzierte Wasserstoff zu den Kunden? Hierzu hat die Firma Wystrach GmbH aus Weeze die passenden Lösungen. Durch mobile Wasserstofftankstellen, die per LKW-Trailer zu den Einsatzorten transportiert werden, können kleinere bis mittlere Flottensysteme (Busse oder LKW) versorgt werden. Diese Systeme sind europaweit stark nachgefragt, so dass Wystrach die Produktionskapazität am Standort in Weeze durch einen großen Hallenneubau deutlich erweitert. Eingeweiht wird die neue Fertigungshalle Anfang 2024.

In einer abschließenden Diskussionsrunde wurden die Experten gefragt, was es denn noch braucht, um die Wasserstoffanwendungen für eine nachhaltige Logistik weiterauszubauen. Hier wurde Dr. Frank Koch sehr deutlich: „Wir müssen in die Umsetzung kommen.“ Die Fahrzeughersteller müssten die Verfügbarkeit von entsprechenden Fahrzeugen deutlich steigern, so Dr. Koch. „Viele Logistiker möchten die Wasserstoff-Fahrzeuge im Einsatz testen, müssen aber sehr lange auf Fahrzeuge warten.“  

 

Bildunterschrift: Janine Elter (Logistik.NRW), Benedict Munz (Plug Power), Dr. Frank Koch (NRW.Enegry4 Climate), Kathryn Wunderle (Air Products), Wolfgang Wolter (Wystrach GmbH), Dr. Benedikt Rösen und Brigitte Jansen (Wirtschaftsförderung Kreis Kleve)