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Die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve war als dritte Station ihrer Sommertour zu Besuch bei Elektro Dicks in Goch

Kreis Kleve – Goch Hier geht kein Spannungsprüfer und kein Kabelmesser verloren.  Die Elektro Dicks GmbH in Goch hat jedes einzelne Werkzeug aus ihrem Bestand gescannt. Wenn ein Techniker ein Arbeitsgerät benötigt, wird dies digital in der Werkzeugausgabe erfasst. So geht nichts verloren. Auch wenn das nur ein Detail ist, so steht es doch dafür, was den Gocher Elektrobetrieb unter anderem ausmacht: Durch die digitale Auftragsvorbereitung und Planung haben sowohl die Geschäftsführung als auch die Mitarbeiter und Kunden stets den vollen Überblick: Welche Materialien werden benötigt? Was kosten Material und Arbeitslohn für das Unternehmen? Welchen Preis muss der Kunde am Ende für den kompletten Auftrag bezahlen? All das steht schon fest, bevor die Mitarbeiter die Baustelle betreten und die erste Leitung verlegt ist.

Die Sommertour 2023 der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve steht unter dem Motto: „Engagiertes Handwerk für starke Fachkräfte“. Brigitte Jansen als Geschäftsführerin der Kreis-WfG besucht in diesem Rahmen mit ihrem Kreis-WfG-Team vier Handwerksbetriebe aus dem Kreis Kleve, die sich seit vielen Jahren erfolgreich am Markt behaupten, sich durch innovative Produkte und Dienstleistungen auszeichnen und vielen Auszubildenden und Fachkräften attraktive Arbeitsplätze bieten. Begleitet wird sie dabei von Bürgermeistern und lokalen Wirtschaftsförderern, Vertretern der Kreishandwerkerschaft Kleve und Medienvertretern.

Bei ihrer Begrüßung erläuterte Geschäftsführerin Brigitte Jansen die Beweggründe, weshalb die Kreis-WfG Elektro Dicks als eine der vier Firmen für die diesjährige Sommertour ausgewählt hatte. „Sie sind sehr gut aufgestellt, was das Thema Ausbildung und Fachkräfte angeht. Durch Ihr großes Engagement, insbesondere bei der betrieblichen Ausbildung, gelingt es Ihnen, Ihren Fachkräftebedarf im eigenen Haus zu decken“, sagte Jansen. Kreishandwerksmeister Ralf Matenaer nahm die aktuelle Lage in den Blick. „Die Haushaltstechnik unterliegt großen Veränderungen. Da ist es gut, dass es Betriebe wie Elektro Dicks gibt, die auf dem neuesten Stand der Technik und gut aufgestellt sind. Bei Ihnen haben die Kunden zurecht das Gefühl, dass sie in guten Händen sind.“

Die Elektro Dicks GmbH wurde 1985 in Goch gegründet. Die vier Standbeine des Unternehmens sind Gebäudeinstallation, Erneuerbare Energien, Planung und Kundendienst.  Gründer ist Dieter Dicks, der mit seinem Sohn Christoph Dicks auch heute noch die Geschäfte führt. Der Elektro-Fachbetrieb beschäftigt derzeit 20 Mitarbeitende – davon sind zehn Gesellen, Techniker oder Meister – drei Bürofachkräfte und sieben Auszubildende, zu denen sich bald noch drei weitere Auszubildende hinzugesellen werden.

Stichwort Ausbildung: Hier ist Elektro Dicks besonders engagiert. „Wir werben niemanden ab, sondern legen Wert auf eigene Ausbildung, denn das ist für uns der beste Weg, an Fachkräfte zu kommen, die zu unserem Unternehmen passen“, betont Dieter Dicks. Bevor der Ausbildungsvertrag unterschrieben wird, absolviert jeder Bewerber im Gocher Betrieb ein Praktikum. „Das hilft beiden Seiten: Der potenzielle Auszubildende kann uns und unseren Betrieb kennenlernen und wir können uns ebenfalls einen Eindruck verschaffen“, erläutert Dieter Dicks. Während der Ausbildung und auch in den ersten Gesellenjahren legt Dicks großen Wert auf eine enge Begleitung des Mitarbeiters. „Wir führen mit unseren Beschäftigten intensive Gespräche über ihre persönlichen Weiterentwicklungswünsche. Dabei geht es auch um Weiterbildungsmöglichkeiten, etwa zum Techniker oder auch zum Meister“, sagt Christoph Dicks. Vater, Sohn und erfahrene Gesellen gewähren den Auszubildenden Unterstützung in jeder Lebenslage, beispielsweise wenn es in der Berufsschule mal hapert. Und wenn die Ausbildung beendet ist? „Wir raten jedem Gesellen, der den Wunsch hat, seinen Meister zu machen, erst einige Gesellenjahre hinter sich zu bringen. Es ist wichtig, sich praktische Berufserfahrung anzueignen“, ergänzt sein Vater Dieter Dicks.

Dicks bietet auch Umschulungen an. In Kürze wird das Gocher Unternehmen einem jungen Mann aus Albanien eine solche Umschulung ermöglichen. Er muss seine Ausbildung in nur 2,5 Jahren, statt wie üblich 3,5 Jahren schaffen. Der 28-Jährige hatte in seiner Heimat Journalismus studiert, in Deutschland eine Ausbildung zum Stallmeister abgebrochen und ist bei Dicks derzeit als Helfer tätig. „Er spricht sehr gut Deutsch, kommt bei den Kunden gut an und ist mit Freude bei der Arbeit“, sagt Christoph Dicks. Und sein Vater ist sich ganz sicher: „Wir werden ihn durch die Ausbildung bringen.“

Michael Seggewiß von der Go!, Die Gocher Stadtentwicklungsgesellschaft, ist sichtlich stolz, eine Firma wie die Elektro Dicks GmbH in „seinem“ Unternehmenskreis zu haben. „Dicks ist fachlich sehr gut aufgestellt und zeichnet sich besonders beim Thema Ausbildung sowie Fachkräftesicherung aus“, sagte Seggewiß.

Insbesondere die Fachkräftesicherung ist in der Tat ein  wichtiges Thema für das Gocher Unternehmen. Denn die Auftragslage ist dank Photovoltaik, Wärmepumpen und Co. sehr gut, und der Fachkräfte-Markt umkämpft. Auch hier sehen die Geschäftsführer den hohen Digitalisierungsgrad ihrer Firma als Vorteil. „Unsere Mitarbeiter müssen nicht noch frühmorgens das Material zusammensuchen, das sie für die Baustelle brauchen. Das wird im Vorfeld alles digital erfasst und bereitgestellt“, sagt Christoph Dicks. Was das Unternehmen seinen Mitarbeitern ebenfalls bietet, sind flexible Arbeitszeiten. „Wir arbeiten mit einem Stundenkonto. So kann sich der Mitarbeiter seine Zeit sehr frei einteilen und es ist durchaus möglich, besonders früh oder auch erst später auf einer Baustelle die Arbeit zu beginnen“, erläutert Dieter Dicks. Von einer Vier-Tage-Woche hält die Geschäftsführung hingegen wenig. „Wir haben das angeboten, aber es gab kaum Nachfrage bei unseren Mitarbeitern. Die Arbeitszeit des freien Tages muss ja irgendwie aufgeholt werden und ein Acht-Stunden-Tag ist schon sehr anstrengend. Es will kaum jemand zehn Stunden am Stück arbeiten“, sagt Dieter Dicks.  Weitere Benefits, die die Elektro Dicks GmbH bietet: Mitarbeiter können eine Betriebsrente in Anspruch nehmen, Fahrräder leasen und regelmäßig werden Veranstaltungen besucht oder Feste gefeiert. „Dazu haben wir einen eigenen Vergnügungsausschuss gebildet, hier kümmern sich zwei erfahrene Gesellen“, erzählt Christoph Dicks.

Das Fazit von Kreis-Wirtschaftsförderin Brigitte Jansen bei der dritten Station der Sommertour: „Dicks trägt nicht nur mit viel Leidenschaft vor Ort dazu bei, die Energiewende umzusetzen, sondern hat durch ein hohes Engagement in der Ausbildung und viel Wertschätzung für die Mitarbeitenden dem Fachkräftemangel ein überzeugendes Konzept entgegenzusetzen.“

Sommertour Elektro Dicks 3 PI2

Bildunterschrift: Von links: Kreishandwerksmeister Ralf Matenaer, Michael Seggewiß (GO! Die Gocher Stadtentwicklungsgesellschaft), Christoph Dicks, Brigitte Jansen (Geschäftsführerin Kreis-WfG), Luis Wegenaer (Auszubildender), Elisabeth Dicks und Dieter Dicks.