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Wirtschaftsförderung Kreis Kleve war zum Auftakt der Sommertour zu Besuch bei Feinkost & Fleischerei Borghs in Straelen

Kreis Kleve – Straelen – Seit fast 100 Jahren versorgt Borghs die Menschen aus Straelen, aus der Umgebung und inzwischen auch weit darüber hinaus mit leckeren Fleisch- und Wurstwaren. Wer es seit nahezu einem Jahrhundert schafft, immer wieder den Geschmack der Kunden zu treffen und dabei nicht nur wirtschaftlich erfolgreich zu sein, sondern auch zahlreichen Mitarbeitenden eine sichere Beschäftigung zu bieten, der muss Vieles richtig machen. Davon konnte sich nun die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve (Kreis-WfG) im Rahmen ihrer Sommertour ein Bild machen. Inhaber Heinz Borghs präsentierte vor Ort den geladenen Gästen – darunter Kreis-Wirtschaftsförderin Brigitte Jansen, Bernd Kruse, Bürgermeister der Stadt Straelen, Uwe Bons, Wirtschaftsförderer der Stadt Straelen, Theo Rappers, stellvertretender Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Kleve, und zahlreiche Journalisten – das Erfolgsrezept seines Familienunternehmens.

Brigitte Jansen, Geschäftsführerin der WfG Kreis Klever, stellte den Gästen das Motto der diesjährigen Sommertour vor: „Engagiertes Handwerk für starke Fachkräfte“. „In dieser Woche steht das Handwerk im Fokus, und vier unterschiedliche Betriebe gewähren Einblicke in ihr handwerkliches Können“, sagte Jansen. 
Engagement, das war Heinz Borghs und seinen Mitarbeitern deutlich anzumerken, sowohl beim Vortrag über die Firmengeschichte, als auch anschließend bei der Präsentation der Produktionsräume. Dort durften die Gäste sogar selbst Hand anlegen und zwei hochwertige Bratwurst-Sorten kreieren, braten und verkosten.

Doch zunächst erfuhren die Besucher, dass die Fleischerei 1927 von Martin Borghs, dem Großvater von Heinz Borghs, gegründet wurde. Das Stammhaus war viele Jahrzehnte an der Gelderner Straße in Straelen beheimatet, auch noch unter der Führung von Andreas Borghs, dem Vater des heutigen Inhabers, der das Unternehmen 1967 übernommen hatte. An die Zeiten an der Gelderner Straße hat Heinz Borghs noch lebendige Erinnerungen: „Damals trieben die Bauern ihre Schweine noch über die Straße bis zu unserem kleinen Schlachthof. Jeden Montag war Schlachttag“, erzählte der Firmenchef seinen Gästen.
Nachdem er seine Meisterprüfung abgelegt hatte, übernahm Heinz Borghs im Jahr 1994 mit 28 Jahren das Unternehmen. Die Fleischerei zog um an die De-Cabanes-Straße 6 und setzte neben dem Ladengeschäft verstärkt auf den Catering-Service, was dem Unternehmen großes Wachstum bescherte. Borghs nahm das Ladenlokal einer ehemaligen Bäckerei hinzu, die sich gleich nebenan befand, und entschied sich, dort ein Bistro mit Frühstücksangebot und Mittagstisch einzurichten. Eine Entscheidung, die wirtschaftlich erfolgreich war und dem Unternehmen auch heute noch gute Umsätze beschert. „Wir haben täglich 20 bis 40 Gäste beim Mittagstisch, man kann hier frühstücken und unser Bistro auch für kleine Familienfeiern mieten“, erläuterte Heinz Borghs den Besuchern. Fürs kommende Jahr plant die Fleischerei eine Außengastronomie vor dem Ladenlokal an der De-Cabanes-Straße. Sehr erfolgreich ist Borghs mit dem Catering- und Event-Service und führte bereits Großveranstaltung wie Betriebsfeste mit 800 Gästen durch. Im Schulzentrum der Stadt Straelen bietet Borghs für die Grundschule, das Gymnasium und die Sekundarschule einen täglich wechselnden Mittagstisch an. Der Cateringservice ist auch exklusiv für die Bewirtschaftung der Bofrost-Halle zuständig.

Bürgermeister Bernd Kuse freute sich, dass die Kreis-WfG im Rahmen ihrer Sommertour 2023 gleich zwei Mal Station in Straelen macht. „Das spricht für uns als Handwerk-Standort“, sagte der Bürgermeister. Das Handwerk sei eine Branche, die „manchmal in der Wahrnehmung untergeht, denn ihre Präsenz wird als selbstverständlich angesehen“, sagte Kuse. Umso erfreulicherer sei es, dass sich die Fleischerei Borghs nun schon so lange erfolgreich am Markt behaupte. Auch Kreis-Wirtschaftsförderin Brigitte Jansen zeigte sich beeindruckt von der fast 100-jährigen Firmengeschichte und von der Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Gleichzeitig wollte die Kreis-WfG-Chefin aber auch wissen, wo aktuell die Herausforderungen liegen, und sie äußerte auch gleich eine Vermutung: „Viele Handwerksbetriebe wie Bäckereien, Friseure aber auch Fleischereien haben es nicht gerade leicht, weil ihnen Fachkräfte fehlen. Mit unserer Sommertour möchten wir dazu beitragen, hier Abhilfe zu schaffen“, sagte Jansen.

Damit traf die Kreis-Wirtschaftsförderin einen Nerv beim Firmenchef. Denn in der Tat sei der Fachkräftemangel für den Betrieb mit seinen 28 Mitarbeitenden derzeit die größte Herausforderung. „Das ist auch für uns ein großes Problem. Das Image unserer Branche ist leider nicht sehr gut. Viele junge Leute haben eine falsche Vorstellung davon, wie es bei uns zugeht“, sagte der Fleischermeister. Dabei sei die Realität ganz anders. „Wir arbeiten hier in einem hoch-technisierten Umfeld. In unseren Produktionsräumen an der Zeppelinstraße haben wir moderne Maschinen im Wert von rund einer halben Million Euro.“ Hinzu komme, dass der Beruf des Fleischers sehr kreativ und Fachkompetenz unbedingt gefordert sei. „Es gibt allein mehr als 1000 verschiedene Wurst-Sorten“, betonte Borghs. Dazu gehörten übrigens auch mehrere vegetarische beziehungsweise vegane Varianten – ein Trend, dem sich Borghs keinesfalls verschließe.

Das Unternehmen unternimmt viel, um seinen Mitarbeitenden etwas zu bieten und sich auch interessant für potenzielle Bewerber und Bewerberinnen zu machen. Dazu gehörten, so Borghs, auch eine Entlohnung auf hohem Niveau, Teilzeit-Angebote, die Möglichkeit, ein Jobrad zu leasen, und familienfreundliche Arbeitszeiten. Unterstützung bei der Nachwuchsgewinnung wünscht sich Borghs von den Schulen, so dass die Schüler und Schülerinnen verstärkt die Vorteile einer handwerklichen Ausbildung kennenlernen können, findet der Fleischermeister.
Zum Abschluss des Firmenbesuchs produzierte Heinz Borghs mit seinem Team und den Gästen der Sommertour zwei Bratwurst-Varianten aus regionalem Schweinefleisch. Die Salsiccia- Spezialitäten – eine mit mediterranen Kräutern und die andere mit Walnuss, Cheddar-Käse und Jalapenos – mundeten den Gästen ausgezeichnet. Mit Produkten wie diesen, so die einhellige Meinung der Besucher und Besucherinnen, dürfte Borghs zuversichtlich die nächsten hundert Jahre Firmengeschichte angehen.

Borghs 25.07.2023 11 PI

Bildunterschrift: Vorne, von links: Kreis-WfG-Geschäftsführerin Brigitte Jansen, der Straelener Bürgermeister Bernd Kuse und Inhaber Heinz Borghs produzierten im Rahmen des Sommertour-Besuchs leckere Bratwürste.