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Der Präsident der Hochschule Rhein-Waal nannte 7.500 Studierende für den Herbst als Grenze des Machbaren

Kreis Kleve – Bedburg-Hau – Peter Driessen war an diesem Morgen anzusehen, dass er sich über die ebenso große wie besondere Gästerunde beim Unternehmerfrühstück mit der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve freute: Ralf Matenaer als Kreishandwerksmeister war in den Martinuskrug nach Qualburg gekommen, Dr. Andreas Henseler für die Industrie- und Handelskammer war dabei, die neue Verwaltungsdirektorin des Museum Schloss Moyland, Julia Niggemann suchte erstmals in diesem Rahmen die Nähe zur örtlichen Unternehmerschaft und Dr. Oliver Locker-Grütjen, der Präsident der Hochschule Rhein-Waal unterstrich einmal mehr, dass ihm der Dialog mit den Firmenchefs der Region sehr viel bedeute. Locker-Grütjen ließ zehn Jahre Hochschule Rhein-Waal vor etwa 50 Interessierten Revue passieren und sprach erstmals davon, dass man in diesem Herbst 7.500 Studierende erreiche – erneut gut 150 mehr als noch vor einem Jahr. „Wir haben damit unsere Kapazitäten ausgereizt“, ließ der Präsident keinen Zweifel daran, dass man sowohl räumlich wie auch mit Blick auf 110 Professorinnen und Professoren vor den Grenzen des Machbaren stehe.


Ein Kaufkraft-Volumen von etwa 70 Millionen Euro fließt durch die junge Hochschule in jedem Jahr ins Kreisgebiet. Über das Zentrum für Forschung, Innovation und Transfer mit Dr. Gerhard Heusipp wolle man künftig noch deutlicher den Schwerpunkt auf das Thema „Gründungen“ setzen, was sowohl den anwesenden Wirtschaftsförderern wie auch den Vertretern von IHK und Kreishandwerkerschaft gefallen haben dürfte. Nach seiner Bitte, bei Fragen an die Hochschule auch ohne jede Hemmschwelle den direkten Weg zu Gesprächspartnern zu suchen, warb der Präsident um Praxissemester-Plätze in den Betrieben, stellte das Deutschlandstipendium als mögliche Hilfeleistung der Firmenchefs für Studierende vor (150 Euro pro Monat) und stellte heraus: „Die Hochschule Rhein-Waal ist Ihre Hochschule – suchen Sie sich Ihren Vorteil bei ihr.“


Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers motivierte die Gäste dazu, bei spürbarem Fachkräftemangel das seit Jahren angebotene Veranstaltungsformat „Studierende treffen Wirtschaft“ vom Förderverein der Hochschule Rhein-Waal – Campus Cleve e.V. zu nutzen, um junge Menschen mit Interesse für die Job-Chancen in der Region kennen zu lernen. Das in Bedburg-Hau angesiedelte Unternehmen Fluxana sei seit Jahren dabei – und dies mit erkennbarem Erfolg.


Dann ließen sich drei Firmenchefs bei diesem Unternehmerfrühstück programmgemäß als „Hidden Champions“ – als heimliche Sieger – von Nathalie Tekath-Kochs als Moderatorin der Kreis-WfG in die Karten blicken. Vor gut acht Jahren hat hier Schreinermeister Ulrich Küppers mit seiner K3 Raumkonzept GmbH angefangen und das Ziel verfolgt, „ehrliche Materialien“, wie er sagt, einzusetzen. Echtholz also für die Küchen bis zu den Schubladen, Echtholz für den Ladenbau und die stattlichen Kanzleien. 18 Mitarbeiter zählt seine Werkstatt heute, elf davon haben ihren Meisterbrief in der Tasche und sind heute in Berlin, morgen in Mainz oder Frankfurt und manchmal auch europaweit. Manch ein Kunde, so stellte er heraus, kommt gar aus der anspruchsvollen Schweiz.


Einen eher lokalen und regionalen Kundenstamm bedient Michael Schröder vom gleichnamigen Autohaus. Mit seiner Marke Hyundai erreicht er die Menschen am intensivsten über die klassische Mund-zu-Mund-Propaganda. „Der Kunde muss sich auf mich verlassen können“, sagte der Mann, der auf Bitten eines Stammkunden auch schon einmal ein Fahrzeug am Bodensee zur Reparatur nach Hasselt abgeholt hat. Zur Stunde freue er sich, dass seine Tochter Interesse an der längerfristigen Mitarbeit im Autohaus zeige.
Ähnlich schien es Johannes Hövelmann zu gehen, der seine Tochter zum Frühstück gleich mitgebracht hatte. Zunächst hatte er Mitte der achtziger Jahre mit Möbeln gehandelt, später dann allerdings „auf Immobilien gesetzt“ und ist hier bis heute „gut aufgestellt“, wie er sagt. Neben Bedburg-Hau sei er noch in der Kreisstadt Kleve und in Wesel aktiv, betreibe ein Teak24-Geschäft vor Ort und handelt nach dem Prinzip „Ein Mann, ein Wort“. Man brauche nicht für alles einen Vertrag, sagte Johannes Hövelmann, der auf die Frage nach seinem Erfolg unterstrich: „Man muss mehr richtig machen als falsch.“

Bildunterschrift: Dr. Oliver Locker-Grütjen, der Präsident der Hochschule Rhein-Waal, überraschte die Gäste beim Unternehmerfrühstück in Bedburg-Hau mit dem Hinweis auf „erstmals 7.500 Studierende“.

Bildunterschrift: Lieferten ihren Beitrag mit Interview und Vortrag (v.l.n.r.): Michael Schröder, Hans-Josef Kuypers, Peter Driessen, Nathalie Tekath-Kochs, Dieter Henseler und Johannes Hövelmann.in Bedburg-Hau mit dem Hinweis auf „erstmals 7.5000 Studierende“.