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Firma Engel ist die Zielgerade
für Bintje, Saturna und Mentor
 
Kreis Kleve - Goch – „Wenn es die Firma Engel Food Solutions in Goch nicht gäbe, wären mindestens 200 Landwirte sehr negativ betroffen.“ Engel-Geschäftsführer Johannes van den Boom sagte dies nun im Rahmen der aktuellen „Sommertour Food“, mit der die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve auf ausgewählte Arbeitgeber der Lebensmittel-Sparte und deren hohe Bedeutung für die Region hinweisen möchte. Neben Jomo in Weeze, Bofrost in Straelen und Friesland Foods Deutschland in Kalkar stand nun das Gocher Unternehmen auf dem Wochenplan, das die Einheimischen eher als „Nähr-Engel“ kennen. 210 Mitarbeiter machen sich für Engel stark, das zu den ganz großen Kartoffelverarbeitern in Europa zählt. 100.000 Tonnen Frischkartoffeln werden an der Klever Straße in Goch jährlich verarbeitet. Das Ziel des Unternehmens: „Wir wollen Innovationsführer für Kartoffelprodukte in Europa werden, uns im asiatischen Markt behaupten und die Marktführerschaft im Bereich Trockenkartoffeln als Zulieferer für den Out-of Home-Bereich – das außer Haus Segment also – sichern“, so Geschäftsführer van den Boom.
 
„Wichtiger Standortfaktor“
 
„Wir haben stets die enge Kooperation zum Hause Engel gepflegt, denn wir haben es hier mit einem bedeutsamen Standortfaktor für die Stadt Goch zu tun“, formulierte Bürgermeister Karl-Heinz Otto seine Grüße an die Teilnehmer der Sommertour, zu denen an diesem Morgen auch der Gocher Wirtschaftsförderer Rüdiger Wenzel zählte.
 
Bei Engel Food Solutions wird an sieben Tagen in drei Schichten gearbeitet. Insgesamt 212 Fertigprodukte wurden in eigenen Labors entwickelt, darunter Trockenkartoffel-Erzeugnisse wie Kartoffelflocken, Kartoffelgranulat, Knödel, Bratkartoffeln, Hashbrowns und Gratins. „Wir arbeiten derzeit nach 215 verschiedenen Rezepten“, war bei der Führung durch die zum Teil historischen, aus dem Jahr 1899 stammenden Gebäude an der Klever Straße zu hören, die nicht zuletzt deshalb auch zur besonderen Herausforderung für manch einen Fotografen wurden.
 
Energie bleibt Herausforderung
 
Engel Food Solutions ist nach Aussagen van den Booms, der übrigens in der Geschäftsführung von seinen Geschäftsführer-Kollegen Wolfgang Topp und Georg Wolf unterstützt wird, enger Partner der weiterverarbeitenden Industrie einerseits, liefert allerdings auch an Wiederverkäufer und bedient Zweitmärkte. So werden von Goch aus über 13.000 Tonnen Granulate auf die Reise zum Kunden geschickt. 1.200 Tonnen verlassen als Flocken das Firmengelände, über 1.000 Tonnen als Trockenkartoffeln und etwa 3.000 Tonnen als Mischungen. „Unser Export-Anteil liegt derzeit bei über 42 Prozent“, so das Unternehmen, das im letzten Jahr sehr deutlich unter der schlechten Kartoffel-Ernte gelitten hat. „Mehr als eine schwarze Null ist da beim Gewinn nicht drin“, betonte van den Boom, der die angepeilte Gewinn-Marge für die nahe Zukunft bei „knapp unter fünf Prozent“ sucht.
 
Vier Millionen Euro Energiekosten
 
Die ganz große Herausforderung des Hauses Engel ist und bleibt das Thema Energie: 400.000 Kubikmeter Wasser werden in den Produktionsprozess eingebracht, 3,5 Millionen Kubikmeter Gas, 10 Millionen Kilowattstunden Elektrizität und 6.000 Tonnen Schweröl – die aber noch in diesem Jahr in Erdgas umgewandelt werden und somit die Umwelt um 11.000 Tonnen CO2 entlasten - fordern Bintje, Saturna und Mentor in der Produktionsschleife. Da verwundert es nicht, wenn van den Boom mit Blick auf den Bürgermeister zum Ausdruck bringt: „Wir haben derzeit Energiekosten von vier Millionen Euro. Wir brauchen ein innovatives Heizkraftwerk für unser Haus.“