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„Bonität unserer Landwirte lässt
deutliche Investitionen erwarten“
 
Kreis Kleve – Wenige Tage vor der aktuellen Mitgliederversammlung des Kreisrindviehzucht-Vereins scheint die Stimmung der Züchter im Kreis durchaus positiv. „Wir stehen im Kreisgebiet vor deutlichen Investitionen“, äußerte sich Alfons Heyen als Kreistierzuchtberater gegenüber der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve. Es werde in Milchvieh-Ställe ebenso investiert wie Jungvieh-Ställe und neue Melk-Technik. „Jeder siebte Milchvieh-Betrieb steht vor einer Erweiterungsinvestition“, erwartet Heyen. Schwierigkeiten hinsichtlich der Finanzierbarkeit gebe es derzeit mit den im Kreis Kleve tätigen Kreditinstituten nicht ansatzweise. „Die Bonität unserer Landwirte hält auch intensiven Prüfungen stand“, so auch Karl Lörcks als Vorsitzender des Kreisrindviehzucht-Vereins und des Kreiskontrollbezirks.
 
Bonität ist gut
 
Heyen bestätigte der Landwirtschaft im Kreis Kleve eine „hohe Stabilität“. So sei die Zahl der Herdbuch-Betriebe – also jener, deren Zucht ausschließlich aus eingetragenen Zuchttieren besteht – in den letzten Jahren lediglich um ein Prozent auf 461 Betriebe geschrumpft. Gut und gerne 1.500 Menschen leben nach Ansicht des Kreiszuchtberaters von der Kuh haltenden Landwirtschaft. 550 Betriebe zähle man im Kreis Kleve derzeit, die im Durchschnitt etwa 80 Milchkühe haben. Ein derartiger Betrieb – schaut man sich die betriebswirtschaftlichen Werte an – stellt heute bei den besagten 80 Kühen einen Gegenwert von nahezu sechs Millionen Euro dar. Eine Summe, die nur unzureichend zum Ausdruck bringt, wie wertvoll die Arbeitsplätze in der Landwirtschaft wirklich sind.
 
Sechs Millionen Euro
 
Gegenwärtig – so die Ansicht der Fachleute – stellen sich die niederrheinischen Bauern zunächst auf geringere Gewinnmargen ein. Erst auf mittlere Sicht erwarte man auf den Höfen der Region wieder eine höhere Eigenkapital-Verzinsung. Diese Zurückhaltung hängt auch mit der aktuellen Export-Situation zusammen, die besser sein könnte. So hat es im ersten Halbjahr 2008 noch gute Ausfuhr-Ergebnisse mit Zielrichtung Europa, Ostblock, Algerien und Marokko gegeben. Diese seien durch die Blauzungen-Krankheit stark beeinträchtigt worden. Vor allem aus Marokko seien heute wieder deutliche Nachfrage-Schübe zu erkennen, die auf eine baldige Besserung der Export-Anteile hoffen lassen, so Heyen gegenüber der Kreis-Wirtschaftsförderung.
Die erfolgreiche betriebswirtschaftliche Entwicklung in weiten Teilen der Mitgliedschaft des Kreisrindviehzucht-Vereins ist nach dem Vorsitzenden Lörcks auch darauf zurück zu führen, dass man das Landwirtschaftszentrum der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen Haus Riswick habe, das mit seinen Schulungsmaßnahmen auf wissensdurstige Bauern treffe. „Hier wurde einst der erste große Melk-Roboter vorgestellt. Heute stehen in unserer Region zehn Prozent aller Melk-Roboter des gesamten Landes“, so Lörcks und Heyen als Funktionsträger der Kreiszüchterzentrale.

Bildunterschrift:
80 Milchkühe stehen im Durchschnitt in jedem der 550 Betriebe im Kreis Kleve. Etwa 6 Millionen Euro kostet ein Milchviehbetrieb zur Stunde.