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Kreis Kleve Goch - Drei Agro-Parks soll es geben – dezentral und aus acht geeigneten Suchräumen ausgewählt – 50 Hektar werde jeder groß sein – und 1.000 Arbeitsplätze könnten in 15 Jahren geschaffen werden. Das ist das Gutachter-Ergebnis für die Gartenbau-Untersuchung, die nun im Gocher Kastell seitens der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve vorgestellt wurde.
 
Zu untersuchen galt, ob und in welcher Ausgestaltung Agro-Parks im Kreis Kleve sinnvoll sind, welche Anforderungen an Größe und Standort erfüllt sein sollten, welche Effekte dadurch auf den Einzelbetrieb, auf die Regionalwirtschaft und auf die Umwelt ausgehen und wie erste konkrete Umsetzungsschritte aussehen sollten.
 
Acht Suchräume
 
Die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve brachte es auf den Nenner: „Was kann, was muss für den Gartenbau in unserer Region getan werden, damit er für die Zukunft gut gerüstet ist? Wir wollen mit dem Gutachten dazu beitragen, dass der starke Gartenbau im Kreis Kleve eine angemessene Entscheidungsgrundlage besitzt und mit ihr noch stärker werden kann.“
 
Aus diesem Grunde haben sich in den vergangenen Wochen und Monaten Branchenvertreter, Planungsfachleute von Kreis, Bezirksregierung und Land, Wirtschaftsförderer und der ehrenamtliche Natur- und Umweltschutz in die Erarbeitung des Gutachtens eingebracht.
 
„Die Arbeitsgruppe“, so Straelens Bürgermeister Johannes Giesen in seiner Funktion als Vorsitzender der Initiative Agrobusiness Niederrhein, „ist in übereinstimmender Überzeugung angetreten, dass wir planerisch die Möglichkeiten schaffen müssen, wirtschaftsfähige Strukturen im Gartenbau zu erhalten. Heute sind über 2.800 Menschen im Gartenbau und dem eng damit verbundenen Großhandel tätig. Die Strukturzahlen belegen für den Kreis Kleve, dass der Gartenbau nicht nur eine bedeutende, sondern auch eine wettbewerbsfähige Branche ist.“
 
Heinrich Hiep, Präsident des Landesverbandes Gartenbau Rheinland e.V. und Gärtner aus Kevelaer unterstrich: „Der Zwang zu Effizienzsteigerungen macht auch vor dem Gartenbau nicht halt. Wachstumswillige und wachstumsfähige Unternehmen brauchen die Möglichkeit, in Dimensionen zu wachsen, die zukunftsorientiert sind und die Chancen für eine innovative und nachhaltige Produktion eröffnen.“
 
„Genau dieses – die Verbesserung wirtschaftlicher Perspektiven – ist ein zentrales Anliegen der Netzwerkinitiative „Agrobusiness Niederrhein“, so Martina Reuber, Geschäftsführerin des Netzwerkes. „Aus diesem Grunde sind die Aktivitäten zum Thema Agro-Park ein ganz wesentlicher Baustein, weil wir in der Umsetzung von Agro-Parks große Chancen für den Gartenbau sehen.“
 
„Zukunftsorientierte Dimensionen“
 
Die beauftragten Experten formierten sich in der Gutachtergemeinschaft „AFC Management Consulting AG / agiplan GmbH / CO CONCEPT Marketingberatung / Looije Agro Technics BV“.
 
Aus Gutachtersicht gibt es drei Kernthemen, die vor einer Verwirklichung eines Agro-Parks behandelt werden sollten:
  1. Die Frage nach dem Standort und der Flächenverfügbarkeit
  2. Die Lösung der Energiefragen
  3. Die Finanzierbarkeit
Im Ergebnis schlagen die Gutachter ein „dezentrales System“ von drei Agro-Parks in einer Größenordnung von jeweils ca. 50 Hektar vor. Kreisweit wurden hierzu sechzehn  Suchräume näher betrachtet, wovon sich insgesamt acht als grundsätzlich geeignet herausstellten, nämlich Flächen in Bedburg-Hau, Geldern, Goch, Kevelaer, Kleve, Straelen und Weeze.
 
Als Lösungsansatz für eine nachhaltig kostenstabile Energieversorgung wird ein Energie-Mix vorgeschlagen, wobei für die energetische Grundversorgung Tiefengeothermie einbezogen werden sollte.
 
Zur Lösung der Finanzierungsfrage bilden bestehende Förder- und Kreditprogramme für einzelbetriebliche Maßnahmen, Möglichkeiten zur Übernahme von Bürgschaften und  Sonderprogramme für innovative Energielösungen (z.B. Tiefengeothermie) eine gute Grundlage.
 
 
Agro-Parks, so arbeitet das Gutachten heraus,  werden positive Effekte auf die siedelnden Betriebe in Bezug auf Wirtschaftlichkeit, Mengenkompetenz, Qualität, Verkaufsquote und Zukunftsperspektive haben.
 
Die Gartenbauwirtschaft der Region wird Ihren Marktanteil weiter steigern können. Auch die Vermarktungseinrichtungen werden von einem verbesserten Mengen- und Qualitätsangebot der heimischen Gartenbaubetriebe profitieren. All´ dies wird dazu führen, dass die Realisierung von drei Agro-Parks mit je ca. 50 Hektar per Saldo in einem Zeithorizont von ca. 15 Jahren knapp 1.000 neue Arbeitsplätze schaffen wird. Hinzu kommen positive Effekte auf Forschungs- und Bildungsstrukturen, eine weitere Professionalisierung des Gartenbaus und positive Ansätze für die Weiterentwicklung agro-touristischer Themen. Soweit jedenfalls das Gutachten.
 
Gegen Zersiedelung
 
Schließlich wirken Agro-Parks der Zersiedelung der Landschaft entgegen. Gebiete für den Natur-, Landschafts-, und Wasserschutz wurden von vornherein nicht in die Betrachtung als mögliche Standorte für einen Agro-Park einbezogen.
 
Somit kann als Fazit des über 180-seitigen Papiers gelten: Die Entwicklung von Agro-Parks nutzt der Gartenbauwirtschaft im Kreis Kleve und nutzt damit der Region und fördert ihre Stärken als größtes Anbaugebiet Deutschlands.
 
Für die Umsetzung schlagen die Gutachter die Gründung einer aus der Wirtschaft initiierten Betreibergesellschaft vor, die sich den Fragen der Standort- und Flächenverfügbarkeit und der nachhaltig tragfähigen Energiekonzepte annimmt.
 
Darin stimmten Johannes Giesen und Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers am Ende Heinrich Hiep zu, als er sagte. „ Nun liegt es an den Berufskollegen, wie die weitere Entwicklung aussieht. Die Verwaltungen im Kreis Kleve sind  aus Einsicht in die Notwendigkeit sicherlich bestrebt, die Unternehmen zu unterstützen, solche Entwicklungen umzusetzen.“
 
Hinweis:
Das Projekt wurde gefördert durch: