Seitennavigation


Hauptnavigation


Unternavigation


Hauptinhalt

AgroFoodLink, die niederländisch-deutsche Initiative zur Förderung grenzüberschreitender Kooperationen von Landwirtschaft und Ernährungsindustrie, soll und muss sich weiterentwickeln. Das ist das Fazit der beteiligten Organisationen und zahlreicher Branchenvertreter nach dem ersten Kongress der von AgroFoodLink. Mit über 220 Teilnehmern an der eintägigen Veranstaltung auf dem Airport Weeze/Niederrhein hat das Interesse dieses Wirtschaftssektors an einer besseren Kooperation über die Grenze hinweg die Erwartungen der Veranstalter übertroffen.
 
Ins Leben gerufen wurde AgroFoodLink von der Kamer van Koophandel Centraal Gelderland in Arnheim in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung des Kreises Kleve. 24 regionale und nationale Organisationen konnten als Partner gewonnen werden, darunter regionale Entwicklungsgesellschaften wie der Greenport Venlo oder der nordrhein-westfälische Cluster „Ernährung.NRW“. Auch eine belgische Organisation, „Flanders Investment & Trade“, ist dabei. „Mit den von uns vertretenen und betreuten Unternehmen decken wir die gesamte Wertschöpfungskette des AgroFood-Sektors ab“, so ein Referent beim Kongress: „Wir kümmern uns um alles von Saatgut bis Fastfood“.
 
Dieser Wirtschaftsbereich werde von Politik und Öffentlichkeit, auch von Bildungseinrichtungen oft unterschätzt, sagt Dr. Otto Strecker, Manager des Clusters Ernährungswirtschaft NRW. Dabei stelle der AgroFood-Sektor allein in Nordrhein-Westfalen über 800 000 Arbeitsplätze. Nur 160 000 davon seien direkt in der Landwirtschaft zu finden, der Rest verteile sich auf unterschiedlichste Arbeitsbereiche von der Landmaschinentechnik über die verschiedenen Stufen der Lebensmittelverarbeitung bis hin zu Logistik und Handel. Und Hans-Josef Kuypers, Chef der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, ergänzt: „Bei uns im Kreis Kleve arbeiten 11 000 Menschen in Betrieben des Agrar- und Lebensmittelsektors, das ist jeder sechste Arbeitsplatz.“  Weitere 1000 Stellen könnten künftig dazukommen, wenn im Kreis Kleve wie geplant drei Agroparks mit jeweils 50 Hektar Gewächshausfläche gebaut werden.
 
Aber schon jetzt bildet der Osten der Niederlande - also die Grenzprovinzen Gelderland und Limburg - zusammen mit dem Niederrhein die wichtigste Agro-Food-Region Europas. Diesen Status gelte es auszubauen und zu sichern, betont Lei Heldens, Vorsitzender der Initiative AgroFoodLink. Das gehe im Zeitalter der Globalisierung allerdings nur mit grenzüberschreitender Kooperation. Die deutschen und niederländischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen würden sich mit ihren jeweiligen Stärken zum beiderseitigen Nutzen bestens ergänzen. Dass es da Anknüpfungspunkte gibt, hat dieser erste Kongress bereits gezeigt. In einem Workshop zum Thema CO2-Reduktion entdeckten zwei Teilnehmer etwa, dass sie an vergleichbaren Projekten zur Verbesserung der CO2-Bilanz im Bereich Logistik arbeiten.
 
Nach dem erfolgreichen Kongress wollen die Verantwortlichen für AgroFoodLink zunächst Unternehmen beiderseits der Grenze befragen, wo möglicherweise noch Hindernisse für  deutsch-niederländische Kooperationen bestehen. Außerdem wird es im kommenden Jahr ein Branchentreffen geben, bei dem Vertreter von Unternehmen und Forschungseinrichtungen Kontakte knüpfen können. Experten sehen in dem ohnehin ziemlich krisensicheren AgroFood-Sektor noch gewaltiges Wachstumspotential. So plant der Greenport Venlo, in dem gegenwärtig rund 30 000 Menschen in Betrieben der Gemüse-, Obst- und Pilzproduktion arbeiten, den Umsatz in den kommenden Jahren von einer auf zwei Milliarden Euro zu verdoppeln.

Bildunterschrift: Großer Andrang am Airport Weeze: Mehr als 220 Teilnehmer sind im Saal, als Landrat Wolfgang Spreen den ersten Kongress der deutsch-niederländischen Initiative „AgroFoodLink“ eröffnet.