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Nicht immer, meine Damen und Herren, sind es die Fahrfehler, die bei Automobilen zu Unfällen führen. Es soll auch schon tragische Unfälle gegeben haben, bei denen Materialfehler als Ursache im Raum standen. In solchen Fällen kommen Menschen und Prozesse „ins Spiel“, wie sie heute Anlass bieten zur Verleihung des Hochschulpreis der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve. Wir sprechen heute und jetzt von der Dr. Sommer Werkstofftechnik GmbH aus Issum, die mit ihren 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seit einem Viertel-Jahrhundert über ein akkreditiertes Labor verfügt und mit seinen Expertisen zu einer auch international gefragten Institution rund um das Thema Werkstofftechnik geworden ist.
Zu den Aufgabenschwerpunkten der Dr. Sommer Werkstofftechnik zählt der Namensgeber und Geschäftsführer Dr. Peter Sommer die Erstellung von Gutachten und Schadensfall-Untersuchungen, mechanisch-technologische Werkstoffprüfungen, die Metallographie und Gefügebewertungen, die Werkstoffeinsatz-Beratungen, die Prozessaudits und Prozess-Analysen wie auch Aus- und Weiterbildungen. Alles dies führt wie fast selbstverständlich über kurz oder lang zur Zusammenarbeit mit Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen, so auch zur Zusammenarbeit mit der Hochschule Rhein-Waal.

Hier hatte Professor Dr.-Ing. Peter Kisters mit der Fakultät Technologie und Bionik und seinem Lehrstuhl für Maschinenbau sehr schnell ein offenes Ohr für eine Untersuchung, bei der es um schädigende Oberflächeneinflüsse auf die Betriebsfestigkeit von Stählen ging. Ein junger Mann namens Benedikt Brenke – wir werden ihn gleich kennenlernen – nahm sich des Themas im Rahmen seiner Bachelorarbeit an – und er war sich der Bedeutung seiner Arbeit wohl auch über den eigenen Leistungsnachweis hinaus bewusst.

Untersuchungsanlass waren zahlreiche Schadensfälle namhafter Firmen auch in näherer Umgebung, die allesamt schon während der Herstellung oder kurz nach dem Einsatz von Stahlbauteilen auftraten. Es gab vielfach sehr unangenehme Ausfälle und bei einigen Schadensfällen wurden auch Gerichte bis zur letzten Instanz bemüht. Es galt also, den experimentellen Nachweis zu führen, dass Kupfer-Nickel-Segregationen, die bei der Elektrostahl-Erzeugung aus Schrott-Stahl entstehen, das Risiko eines „Materialrisses“ erhöhen.

Die hierzu erforderlichen Untersuchungen der Betriebsfestigkeit von gehärtetem Stahl wurden im Rahmen der von Dr. Sommer initiierten Bachelorarbeit „Untersuchung schädigender Oberflächeneinflüsse auf die Betriebsfestigkeit von Stählen“ von Benedikt Brenke in den Labors der Dr. Sommer Werkstofftechnik und denen der Hochschule Rhein-Waal durchgeführt. Im Rahmen der Arbeit konnte der entsprechende Nachweis geführt werden. Zudem wurden „Vermeidungs-Empfehlungen“ wie die Definition von konkreten Anforderungen an die Wärmebehandlung von Vergütungsstählen erarbeitet. Kurzum: Hier arbeitete die Hochschule Rhein-Waal im Sinne angewandter Wissenschaft für die heimische Wirtschaft.

Ergebnis: Die Studienergebnisse wurden im letzten Jahr in der von Dr. Sommer Werkstofftechnik herausgegebenen Fachpublikation veröffentlicht. Die Ergebnisse und Empfehlungen werden von den Firmen beim Stahlkauf sogar bereits berücksichtigt. So wird verstärkt darauf geachtet, nur noch Produkte bei Herstellern zu kaufen, die bei der Stahlerzeugung auch Roheisen verwenden, denn dann kommt es zu keinen kritischen Kupfer-Nickel-Anreicherungen. Kurzum: Die Dr. Sommer Werkstofftechnik GmbH aus Issum hat einen wichtigen Impuls gesetzt, der das Handeln von Marktteilnehmern beeinflussen dürfte und positiven Einfluss auf Produktqualität zur Folge haben dürfte.

Sehr geehrter Herr Dr. Sommer, sehr geehrte Frau Sommer,
sehr geehrter Herr Prof. Dr. Kisters,
sehr geehrter Herr Brenke,
ich freue mich sehr, Ihnen im Namen der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve den Hochschulpreis dieses Jahr überreichen zu dürfen. Es wäre schön, wenn Sie auch Bürgermeister Clemens Brüx aus Issum Sie hier zu mir begleiten würde.
Herzlichen Glückwunsch.

foto 2 forum520