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Volles Haus beim 4. Agrar-Forum Niederrhein im Wunderland Kalkar. Mehrere Hunderte Interessierte nutzten die Gelegenheit, sich über neueste Entwicklungen in Sachen KI sowie Nachhaltigkeit zu informieren und Anregungen aus Fachgesprächen mitzunehmen

Kreis Kleve – Kalkar – An Themen mangelte es beim 4. Agrar-Forum Niederrhein, durchgeführt von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, wahrlich nicht. Denn zum einen stellen sich Landwirtinnen und Landwirten – auch im Kreis Kleve – aktuell große Herausforderungen:  Wettbewerbsbedingungen, die sich rasch ändern und global nicht unbedingt einheitlich sind, der Klimawandel, dessen Auswirkungen auch hier im Kreis Kleve zu spüren sind, hohe Produktionskosten, aber auch gesellschaftliche Erwartungen an eine umweltverträgliche, ressourcenschonende und tiergerechte Landwirtschaft.  Auf der anderen Seite gibt es, vor allem durch den Einsatz moderner Technik und künstlicher Intelligenz, vielfältige Möglichkeiten für eine positive Entwicklung des Agrar-Sektors, der den Kreis Kleve entscheidend mitprägt. Dieses Spannungsfeld umriss auch das Motto des 4. Agrar-Forum Niederrhein: „Zukunftsthemen der Landwirtschaft: Herausforderungen und Chancen von KI bis ESG“.

Nach mehrjähriger Corona-Pause war das Interesse an der Veranstaltung, die von den Sparkassen und Volksbanken im Kreis Kleve finanziell unterstützt wurde, groß. Fast 300 Gäste nutzten die Gelegenheit, sich aus erster Hand über aktuelle Entwicklungen in Sachen KI sowie Nachhaltigkeit zu informieren und Anregungen aus Fachgesprächen mitzunehmen.  

Als Schirmherr des Agrar-Forums lenkte Landrat Christoph Gerwers den Blick vor allem auch auf die Möglichkeiten, die die Digitalisierung den heimischen Landwirten bietet: „Sie bringt Erzeuger und Verbraucher näher zusammen, kann helfen, ressourcen- und klimaschonend zu produzieren, kann das Tierwohl fördernde Haltungsformen unterstützen und auch zum Abbau von Bürokratie führen“, sagte Gerwers. Karl Werring, Präsident der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, betonte, die herausragende Rolle, die Landwirtschaft im Kreis Kleve landesweit trage: „Im Kreis Kleve liegt die höchste Wertschöpfung pro Hektar in ganz Nordrhein-Westfalen“. Werring unterstrich: „Wir kommen an dem Themen KI und Nachhaltigkeit nicht vorbei, deswegen ist es gut, dass wir heute wertvolle Impulse dafür mitnehmen können.“

Gleich mehrere dieser Impulse lieferte Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands, dem Publikum. Vor allem appellierte Krüsken aber auch an die Politik, den Landwirtinnen und Landwirten Voraussetzungen für eine positive wirtschaftliche Entwicklung zu schaffen: „Die Produktionsverlagerung in andere Teile der Welt muss gestoppt werden. Die Landwirtschaft braucht Kontinuität und Verlässlichkeit und ein verlässliches Finanzierungskonzept für Transformationsprozesse.“

Die erste Themenrunde war mit dem Titel „KI in der Landwirtschaft“ überschrieben. Dr. Iris Schröter von der Fachhochschule Südwestfalen, Fachbereich Agrarwirtschaft, kam in ihrem Impulsvortrag zum Schluss: „Künstliche Intelligenz ist gekommen, um zu bleiben.“ KI könne zu einer nachhaltigeren Erzeugung von landwirtschaftlichen Produkten beitragen. Dabei plädierte die Expertin dafür, Anwendungen künstlicher Intelligenz möglichst menschenzentriert zu gestalten – „das führt im Idealfall zu mehr Wohlbefinden und Lebensqualität“, sagte Dr. Schröter. Weitere Aspekte zum Thema „KI in der Landwirtschaft“ kamen in einer von Ludger Kazmierczak moderierten Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Landwirtschaft und Wissenschaft zur Sprache.  

Aus Berlin war Silke Gorißen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, zum Agrar-Forum nach Kalkar angereist. Die Ministerin hatte zuvor in der Bundeshauptstadt einen Termin wahrgenommen. Ministerin Gorißen widmete sich besonders dem Thema „Nachhaltigkeit/ESG“. Wie zuvor schon Bernhard Krüsken betonte Gorißen: „Landwirtinnen und Landwirte brauchen Planungssicherheit.“ In der Landespolitik sei es ihr wichtig, „mehr auf Förderung statt auf Verbote“ zu setzen. Große Chancen sehe sie gerade beim Thema erneuerbare Energien für die Landwirtinnen und Landwirte in ihrem Heimatkreis Kleve. Auch durch die Nutzung von Photovoltaik auf den Dächern der landwirtschaftlichen Betriebe „bietet sich ein zusätzliches Einkommen“, so die Ministerin.  Die nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin betonte zudem: „Wir in Nordrhein-Westfalen setzen wir uns für eine ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltige Landwirtschaft ein. Im Dialog miteinander werden praxistaugliche und nachhaltige Lösungen gefunden und weiterentwickelt. Veranstaltungen wie das Agrar-Forum Niederrhein sind für diesen Dialog von großer Bedeutung.“

Abschließend wurde in einer zweiten Podiumsdiskussion das Thema Nachhaltigkeit weiter beleuchtet. Dabei kamen sowohl im Kreis Kleve ansässige Landwirte zur Sprache, als auch  Vertreter der Sparkassen und Volksbanken im Kreis Kleve, die Nachhaltigkeit im Rahmen des ESG-Reportings beschäftigt und die gerne für die Finanzierung nachhaltiger Projekte in der Landwirtschaft bereit stehen.

 

Bildunterschrift: Die Akteure des 4. Agrar-Forum Niederrhein kamen zum Abschluss der Veranstaltung zum Gruppenfoto auf die Bühne.

Bildunterschrift: Aus Berlin war Silke Gorißen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, zum Agrar-Forum nach Kalkar angereist. Sie widmete sich besonders dem Thema „Nachhaltigkeit/ESG“.

Bildunterschrift: Als Schirmherr der Veranstaltung hielt Landrat Christoph Gerwers ein Grußwort.