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Akteursforum Wasserstoff der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve in Kevelaer stieß auf großes Interesse bei den Protagonisten der hiesigen Energiewirtschaft

Kreis Kleve – Kevelaer – Das Thema Wasserstoff im Kreis Kleve gewinnt weiter an Fahrt. Im Konzert- und Bühnenhaus Kevelaer fand mit dem Akteursforum Wasserstoff zu diesem Thema die bislang größte Zusammenkunft der Protagonisten der Energiewirtschaft im Kreis Kleve statt. Die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve durfte als Veranstalter rund 90 Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft begrüßen. Im Akteursforum nahmen die Gäste einerseits zahlreiche Impulse auf und taten andererseits ihre Bedarfe für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft im Kreis Kleve kund. Wertvoller Nebeneffekt: Durch das Kennenlernen und den gegenseitigen Austausch wurden viele neue Kontakte geknüpft.

Landrat Christoph Gerwers fasste bei seiner Begrüßung der Teilnehmer zusammen, weshalb der Kreis Kleve das Thema Energiewende engagiert angeht: „Die Säulen der zukünftigen Energieversorgung sind die erneuerbaren Energien. Wir müssen die Dekarbonisierung vorantreiben, um die Treibhausgase zu reduzieren. Dabei kommt dem Wasserstoff eine Schlüsselrolle zu.“ Der Bund habe als Ziel den Aufbau einer „grünen“ Wasserstoffwirtschaft ausgegeben. Gerwers: „Der Hochlauf beginnt in den Regionen, Kreisen, Städten und Gemeinden. Der Kreis Kleve nimmt hier eine zentrale Rolle ein, unter anderem, weil wir über eine breit gefächerte Akteurslandschaft mit innovativen Unternehmen, Flächen für erneuerbare Energien und eine Hochschule, die sich mit dem Thema beschäftigt, verfügen“. Nicht zuletzt biete die Lage des Kreises Kleve mitten in Europa, zwischen den Metropolregionen Randstad in den Niederlanden und dem Ruhrgebiet, große infrastrukturelle Vorteile. Hier nannte der Landrat die gute Verkehrsanbindung mit dem Rhein als Schifffahrtsweg, der Bahn und dem Flughafen Weeze. Im Akteursforum Wasserstoff sehe er eine gute Möglichkeit zur Vernetzung und Unterstützung der Protagonisten, so der Gerwers.

Brigitte Jansen, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, stellte die vielfältigen Aktivitäten ihres Hauses vor, zu denen seit einiger Zeit auch die Innovationsförderung zählt. Dem Thema Wasserstoff kommt dabei eine besondere Rolle zu. Jansen: „Mit dem Akteursforum Wasserstoff wollen wir vor allem ihre Erwartungen und Bedarfe erfragen.“ Bei der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve ist seit einiger Zeit in Person von Dr. Benedikt Rösen ein Experte für Wasserstoff tätig. Als Innovationsmanager arbeitet er mit an der Umsetzung der Energiewende. „Der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft bietet viele Chancen, ist aber auch mit Unsicherheiten und Risiken verbunden. Deswegen ist es wichtig, dass die Akteure ihre Ideen und Bedarfe mitteilen, aus denen sich konkrete Projekte als Keimzelle einer Wasserstoffwirtschaft im Kreis Kleve entwickeln können“, sagte Rösen beim Akteursforum.

Dr. Frank Koch von der EE ENERGY ENGINEERS GmbH lieferte in seinem Impulsvortrag Ideen für die Wegbereitung hin zu einer Wasserstoffwirtschaftsregion Kreis Kleve. Der erste Schritt dabei sei die Standortanalyse, so Koch: Wer macht heute schon was mit Wasserstoff in der Region? Wer könnte künftig etwas tun? Wie sieht die potenzielle Angebotsseite, wie die Nachfrageseite aus? Eben darum war das  Akteursforum wertvoll: Dort kamen unter anderem  Energieversorger, energieintensive Unternehmen, Zulieferer sowie Vertreter und Vertreterinnen aus dem Verkehrssektor wie Tankstellen und Logistiker zusammen.

In der sogenannten Akteurszeit hatten alle Gäste Gelegenheit, zum Austausch. Dabei wurde einerseits deutlich, dass der Bedarf nach detaillierter Information groß ist, etwa zu Förderprogrammen, aber auch zu rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen für die Erzeugung und den Einsatz von Wasserstoff und zu Wirtschaftlichkeitsberechnungen. Anderseits war eine wichtige Erkenntnis, dass bei den Akteuren im Kreis Kleve eine hohe Bereitschaft zur Kooperation besteht und dass, unter anderem durch das Programm TransRegINT der Hochschule Rhein-Waal, Möglichkeiten vorhanden sind, solche Kooperationen zu unterstützen.

Die Leitfrage der abschließenden Podiumsdiskussion lautete „Quo vadis Wasserstoffregion Kreis Kleve?“. Folgende Podiumsteilnehmer stellten sich den Fragen von Moderator Christoph Kepser und beantworteten auch die Fragen aus dem Publikum: Dr. Jörg Fabri (Managing Partner der allocate GmbH, Essen, und Managing Director Energy & Circular Economy bei der Droege Group AG, Düsseldorf), Prof Dr. Peter Kisters (Hochschule Rhein-Waal, Vizepräsident für Forschung, Innovation und Wissenstransfer), Dr. Frank Koch, Matthias Kötter (Geschäftsführer der Wystrach GmbH in Weeze) und Jens Niermann (Geschäftsführer Johnson Matthey Chemicals GmbH in Emmerich). Bei der Diskussion wurde nochmals deutlich, welches Potenzial der Kreis Kleve beim Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft hat: Entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Erzeugung über die Verteilung bis hin zur Anwendung von Wasserstoff sind Unternehmen im Kreis aktiv oder wollen aktiv werden. Es zeigte sich aber auch, dass für den nachhaltigen Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft verlässliche Rahmenbedingungen und schnelle Genehmigungsverfahren unerlässlich sind.

Ausblick: Aufbauend auf den Anregungen, Wünschen und Bedarfen der Akteure sollen in der Folgezeit themenspezifische Veranstaltungen und Informationsformate konzipiert und durchgeführt werden.

 

Bildunterschrift:  Vorne von links: Stefan Rouenhoff (CDU-Bundestagsabgeordneter), Brigitte Jansen (Geschäftsführerin Wirtschaftsförderung Kreis Kleve), Dr. Benedikt Rösen (Innovationsmanager Wirtschaftsförderung Kreis Kleve), Christoph Gerwers (Landrat Kreis Kleve). Mitte von links: Jens Niermann (Geschäftsführer Johnson Matthey Chemicals GmbH in Emmerich), Nathalie Tekath-Kochs (Prokuristin Wirtschaftsförderung Kreis Kleve), Dr. Jörg Fabri (Managing Partner der allocate GmbH, Essen, und Managing Director Energy & Circular Economy bei der Droege Group AG, Düsseldorf), Dr. Frank Koch (Senior Consultant im Bereich Wasserstoff bei der EE ENERGY ENGINEERS GmbH), Christoph Kepser (Moderator). Hinten von links: Matthias Kötter (Geschäftsführer der Wystrach GmbH in Weeze), Prof Dr. Peter Kisters (Hochschule Rhein-Waal, Vizepräsident für Forschung, Innovation und Wissenstransfer).