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Kreis Kleve Abfallwirtschaft, DEHOGA, Kreishandwerkerschaft und Kreiswirtschaftsförderung stellten baldige Mehrwegpflicht vor

Kreis Kleve – Uedem – „Manche meiner Kunden kommen jeden Mittag. Montags wählen sie die Curry-Wurst, dienstags den Rinderbraten und mittwochs die Spaghetti Bolognese – und sie essen alles aus derselben, der mitgebrachten Schale.“ Heinz Borghs aus Straelen erzählte dies, ein Mann der Praxis, der als Fleischermeister und Geschäftsführer der Borghs GmbH & Co. KG vor wenigen Monaten einen ersten Schritt machte, mit dem er der neuen, im Januar 2023 einsetzenden Mehrwegpflicht und damit den Änderungen des Verpackungsgesetzes zuvorkam.

In den Existenzgründer-Fernsehsendungen „Höhle der Löwen“ habe Borghs, im richtigen Leben auch noch Catering-Unternehmer und Obermeister der Fleischerinnung, von Mehrweg-Pool-Systemen erfahren. Nach gründlicher Recherche entschied er sich dann für ein solches System und nach wenigen Monaten nun schätzt er es derart, dass er sich für seine Stadt Straelen und das gesamte Kreisgebiet wünscht, es würde allerorten bei den Berufskollegen und anderen Verkaufsstellen eingesetzt.

„In jedem Kreis sollte möglichst ein einheitliches System eines Anbieters Anwendung finden“, meinte der Fachmann. Wisse der Kunde vor dem Weg zur Arbeit nicht, welchem der möglicherweise drei unterschiedlichen Teller verschiedener Systemanbieter in seinem Schrank er morgens den Vorzug geben solle, dann geht dies zu Lasten der Flexibilität und der Services warnte Borghs vor möglicher Abneigung gegenüber einem exzellenten System.

Für gut zwei Stunden hieß es im Uedemer Bürgerhaus „To-Go – Wohin führt die Mehrwegpflicht?“. Initiiert und getragen wurde die Vortragsveranstaltung von der Kreis Kleve Abfallwirtschaft (KKA), dem DEHOGA, der Kreishandwerkerschaft Kleve und der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve – allesamt interessiert daran, möglichst früh die anstehenden Änderungen im Verpackungsgesetz auch an die Zielgruppen heranzutragen. Wobei neben dem Gastronomiebereich auch die Kommunen durchaus zur Zielgruppe gehören. So leitete Rolf Janßen als Geschäftsführer der KKA die Vorstellung der verschiedenen Mehrweg-Pool-Systeme durch Kollegin Gertrud Kannenberg ein, brachte seine Freude über die Anwesenheit des Referenten Dr. Arnd Tulke als Geschäftsführer des Vereins zur Förderung der Abfallwirtschaft Region Ruhr-Wupper zum Ausdruck, durfte einen per Videokonferenz zugeschalteten Vertreter eines Mehrwegsystemanbieters begrüßen und lieferte bereits heute ein gutes Beispiel aus dem Kreisgebiet, das schon jetzt Wege in die neue Zeit aufzuzeigen in der Lage ist.

Janßen gab Janine Segref das Wort, Wirtschaftsförderin der Stadt Geldern. „Mehrweg statt Müllberg bei Essen to go“ hatte die lokale Presse seinerzeit über die Vorstellung des konzeptionellen Ansatzes in der alten Herzogstadt getitelt. Spontan hatten sich der Mühlenhof in Walbeck, das Cacadoo am Gelderner Marktplatz und das All‘Arco in Pont zur Teilnahme am Mehrweg-Verfahren bereit erklärt. Die Stadt selbst unterstützte die einzelnen Partner bei der Startgebühr.

Bäckereien, Kioske und Tankstellen hatten schon 2018 erste Mehrwegbecher erhalten – und zwar testweise. 2021 dann – zu tiefster Corona-Zeit – ein neuer Anstoß und die echte Teilnahme der ersten Player im Markt. Auch Segref stellte deutlich heraus: Es solle nur ein System an jedem Ort geben, damit der erkennbare Siegeszug des Mehrweg-Systems nicht ausbleibe.

Rolf Janßen, der KKA-Chef und Moderator des Nachmittags jedenfalls versprach den Gästen im Bürgerhaus, dass es in den nächsten Monaten noch weitere Initiativen des Quartetts aus Abfallwirtschaft, Handwerk, Hotel- und Gaststättenverband sowie Kreis-Wirtschaftsförderung geben werde. Bis das Gesetz Anfang 2023 greife sei es noch „ein langer Weg mit viel Überzeugungsarbeit“. Da jedoch insbesondere auf Seiten der Unternehmen strategische Entscheidungen zu treffen sind ist es zielführend, sich rechtzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Mehrweg Veranstaltung 3 PI

Bildunterschrift: Ausgeprägtes Interesse am Thema des Tages: Im Bürgerhaus der Gemeinde Uedem galt die Diskussion den Änderungen des Verpackungsgesetzes.

Mehrweg Veranstaltung 5 PI

Bildunterschrift: Die Veranstalterrunde von „To-Go – Wohin führt die Mehrwegpflicht“ vor dem Uedemer Bürgerhaus. Rolf Janßen als Geschäftsführer der Kreis Kleve Abfallwirtschaft mbH (r.) moderierte das nachmittägliche Treffen.

Mehrweg Veranstaltung 6 PI

Bildunterschrift: Ein langer Weg mit viel Überzeugungsarbeit sei es, bis das neue Gesetz umgesetzt sei, denkt Rolf Janßen, Geschäftsführer der Kreis Kleve Abfallwirtschaft.