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Emmerich am Rhein braucht in den nächsten zehn Jahren deutlich mehr Wohnraum / Innenstadt-Lagen sollten aufgefrischt werden / Stadt und Kreis-WfG hatten ins PAN geladen

Kreis Kleve – Emmerich am Rhein – Bereits die aktuelle Betrachtung des Wohnungsmarktes in Emmerich am Rhein durch Bürgermeister Peter Hinze machte deutlich: In der Rheinstadt sollte in den nächsten Jahren weiterhin kräftig gebaut werden. Der erste Bürger wies auf den „relativ alten Wohnungsbestand“ hin, stellte die „starke Wohnungsnachfrage von jungen Familien und älteren Ein- oder Zweipersonen-Haushalten“ heraus und sprach vor dem Hintergrund geringerer Bautätigkeit in den letzten Jahren von einer Nachfrage nach Ein- und Zweifamilien-Häusern, die höher sei als das Angebot. Jede vierte Neubauwohnung entstehe heute auf einem ehemaligen Einfamilienhaus-Grundstück, so der Verwaltungschef nach jüngsten Zahlen aus seinem Haus. Wichtige Punkte, die zum Einstieg in diesen Unternehmerabend mit der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve das breite Interesse der 120 Gäste im PAN kunstforum niederrhein erreichten.

Für gut zwei Stunden stand das Thema Bauen im Fokus der Vorträge und Diskussionen. Und wenn auch die Prognosen zu den wohl notwendigen Neubauten für die nächsten zehn Jahre auseinanderlagen, so darf doch festgehalten werden: Emmerich am Rhein braucht Investoren für den Wohnungsbau von mindestens 1.250 Wohneinheiten, am liebsten auch zur Verbesserung des Altbestandes in der Innenstadt.

Besonders die Einbindung des Publikums durch die souveräne Moderatorin Andrea Franken ergab den intensiven Wunsch, in der Steinstraße und deren Umfeld Impulse spüren zu wollen – wenn nicht im Einzelhandel, dann beim Abriss vorhandenen Bestandes und einem Wohnhaus an derselben Stelle.

Für 1.358 Wohneinheiten sieht Hinze Flächenpotentiale, so auf dem ehemaligen Kasernengelände, im Katjes-Quartier, am Neumarkt, an der Eltener Straße, am Grollscher Weg und auf dem Pioniergelände. Damit ist die Herausforderung, so kam es bei den Gästen an, auch zu schultern. Auf die Frage „Was ist zu tun“, reagierte Hinze mit dem Satz: „Wir müssen den Wohnungsmarkt nachfrageorientiert entwickeln, Bauplätze für Familien wie altersgerechte Wohnungen auf den Weg bringen.“

Zum Einstieg in den Abend hatte Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers zunächst einen Sonderapplaus dadurch hervorgerufen, dass er kurz über die vorabendliche Verleihung der drei Hochschulpreise durch die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve und Aufsichtsratschef Landrat Wolfgang Spreen in Issum hinwies. Einer der Preisträger, die PROBAT-Werke von Gimborn Maschinenfabrik, wurde für die enge und erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Hochschule Rhein-Waal ausgezeichnet. Ebenso stellte Kuypers seinen Dank an die Sparkassen und Volksbanken im Kreisgebiet heraus, die sich das Thema „Wohnungsbau“ für die abendlichen Unternehmerrunden gewünscht hatten.

Somit war es für die Veranstalter eine Selbstverständlichkeit, dass in den Diskussionsrunden zunächst die Kreditwirtschaft ihren Raum bekam. Stephan Kunz von der NRW.BANK, Thorsten Welmans von der Sparkasse Rhein-Maas und Peter Schau von der Volksbank Emmerich-Rees ließen keinen Zweifel daran, dass der Zeitpunkt zum Baubeginn bei niedrigsten Zinsen, wachsenden Baupreisen und vorhandenen Grundstücken in Emmerich am Rhein kaum besser sein kann.

Michael Köster, Betriebsleiter der Hochbau Niederrhein und Obermeister der Baugewerbe-Innung des Kreises Kleve mahnte an, die Innenstadtsanierung in der Rheinstadt komme zu kurz. Er wünschte sich ein intensiveres Miteinander zwischen allen Playern im Markt und motivierte junge Menschen, sich um die vielen freiwerdenden Plätze auf den Leitungsebenen in Handwerkbetrieben zu bemühen. „Wir brauchen Nachwuchs“, lautete sein Credo.

Horst Boch, der Vorstand der Emmericher Baugenossenschaft eG, wies auf jüngste Investitionen von acht Millionen Euro in den vorhandenen Bestand der Baugenossenschaft hin. In naher Zukunft wolle man deutlich mehr altersgerechten Wohnraum schaffen.

Udo Wittenhorst, Immobilienberater der VOBA Immobilien eG, motivierte insbesondere den Bürgermeister und seine Verwaltung, zügig preiswerte Wohnbauflächen zu bieten und über Anreize nachzudenken, die auch jungen Familien das Bauen ermöglichen. Beide, Wittenhorst und Hinze, waren sich in der Diskussion mit Andrea Franken allerdings schnell einig: Die Niederrheiner sind sehr bodenständig – verhaftet mit dem, was man kennt. Wer denn will, der kann seinen Spatenstich schnell erleben.

 

Bildunterschrift: Prägten den Abend mit seinen 120 Gästen in Emmerich am Rhein: (v.r.n.l.) Thorsten Welmans, Udo Wittenhorst, Bürgermeister Peter Hinze, Andrea Franken, Peter Schau, Michael Köster, Horst Boch und Hans-Josef Kuypers.

Bildunterschrift: Bürgermeister Peter Hinze präsentierte zum Einstieg in diesen Unternehmerabend die Wohnbaupotentiale in der Rheinstadt – und stieß auf riesiges Interesse.