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Etwa 500 Landwirte waren Gast beim Agrar-Forum von Wunderland, Landwirtschafts-kammer und Kreis-Wirtschaftsförderung

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Bildunterschrift: Ursula Heinen-Esser, die Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW, hatte bisweilen viel Verständnis für die ungute Stimmung der Bauern. Eine ihrer Kernaussagen war: „Wertschätzung der Landwirtschaft fängt beim Preis an“.

Kreis Kleve – Kalkar – Für Wolfgang Spreen, den Landrat des Kreis Kleve, war dieses Agrar-Forum Niederrhein im Wunderland Kalkar auch ein deutliches Signal zur Bedeutung der Landwirtschaft für die Region. „Ich bin froh und stolz als Landrat dieses, von der Landwirtschaft geprägten Kreis Kleve, dass es mittlerweile zu dieser Art von Zusammentreffen kommt. Ich halte es für ausgesprochen begrüßenswert, wenn wir in diesem Rahmen unseren Austausch pflegen, mit konstruktiver Kritik Zeichen setzen und die Hoffnung verbinden, dass die vom Niederrhein ausgehenden Signale zu Veränderungen in den Köpfen der Entscheider führen“, so Spreen mit Blick auf über 500 Jung-Landwirte und Landwirte in der proppenvollen Hansehalle Kalkar. 

Kurz zuvor hatte sich Ursula Heinen-Esser, die Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen und Ehrengast dieses dritten Forums von Kreis-Wirtschaftsförderung, Landwirtschaftskammer und Wunderland, ihren Weg vorbei an einigen hundert Traktoren und deren zum Teil wütenden Fahrern gebahnt. 

„Stoppt das Bauern-Bashing“ stand da auf den Spruchbändern, „Ohne Bauern kein Essen“ oder „Handwerk, Handel, Industrie gehen mit den Bauern in die Knie“, war zu lesen. Und schnell hatte Ministerin Heinen-Esser erkannt, dass die enttäuschte Bauern-Seele auf jeden Fall eine erste Aussprache schon vor der tagungsgerechten Messehalle erwartete. Mehr noch: Sie brachte ausgesprochen viel Verständnis auf für jene, die hier die Düngeverordnung beklagten, die kaputten Preise und zum Teil fehlenden Perspektiven des für die Gesellschaft so wichtigen Wirtschaftszweigs. „Wertschätzung fängt beim Preis an“, war eine Aussage von vielen, die auf zustimmendes Nicken der Zuhörer stieß. Das „faire Miteinander im Dreiecksverhältnis von Erzeugern, Verbrauchern, und Handel“ sei ihr Ziel, wiederholte der Gast aus Düsseldorf noch einmal am Rednerpult im Halleninnern, wo Wunderland-Chef Han Groot Obbink einmal mehr das farbenprächtige Bühnenbild mit herbstlichem Laub und frischem Obst hatte prägen lassen, während sich der Duft des mittäglichen Grünkohls in der Riesenhalle bereits breit machte. 

Dr. Bernd Lüttgens, der Stellvertretende Geschäftsführer des Rheinischen Landwirtschafts-Verband, zeigte deutlich die finanziellen Engpässe auf, die nach einem Brexit auf Europa und damit auch die europäische Landwirtschaft zukommen. „Wir sind handlungsunfähig durch Politik“, lautete seine Klage. Immer höhere gesetzliche Auflagen führten dazu, dass die Leistungen der Landwirtschaft nicht angemessen honoriert würden, so Lüttgens, der damit eine Steilvorlage an die anschließende, vom WDR-Studioleiter Ludger Kazmierczak moderierte Podiumsdiskussion lieferte. 

Hier brachte Bankdirektor Holger Zitter, Chef der Volksbank Emmerich-Rees, überzeugend zum Ausdruck, dass die Investitionsbereitschaft in der Landwirtschaft deutlich zurückgegangen sei. „Lediglich Ersatzinvestitionen“ seien es, die derzeit umgesetzt würden. Marie-Christin Thesing, die Geschäftsführerin der ForFarmers Thesing aus Rees, sah ein großes Problem darin, dass sich die Bauern von der Politik nicht ernst genommen und nicht mitgenommen fühlten. Aussagen, für die auch Dr. Martin Berges als Direktor der Landwirtschaftskammer NRW und Bärbel Buschhaus, die Kreislandwirtin Kleve, bestätigendes Kopfnicken übrig hatten. 

Dieses dritte Agrar-Forum Niederrhein, das seitens der Landwirtschaftskammer, des Wunderland und der Kreis-Wirtschaftsförderung auf den Weg gebracht wurde, kam zum richtigen Zeitpunkt mit den notwendigen Themen. Und hörte man den Organisatoren beim Grünkohl-Essen aufmerksam zu, dann dürfte die Entscheidung bereits getroffen sein: Es wird auch im übernächsten Jahr wieder ein Agrar-Forum geben. 

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Bildunterschrift: Wünscht sich Veränderungen in den Köpfen der Entscheider: Der Landrat des Kreis Kleve, Wolfgang Spreen.

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Bildunterschrift: Die Akteure, Organisatoren und Ehrengäste freuten sich über die riesige Resonanz dieses Agrar-Forum Niederrhein im Wunderland Kalkar.

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Bildunterschrift: Das war der echte Hingucker dieses Agrar-Forum Niederrhein: Einige Hundert Traktoren warteten vor dem Wunderland auf ihre demonstrierenden Fahrer.