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Der ländliche Charakter lasse nach Ansicht des Bürgermeisters große Baugrundstücke für freistehende Einfamilienhäuser erwarten

Kreis Kleve – Kranenburg – Günter Steins drückte bei diesem Unternehmerabend mit der Kreis-Wirtschaftsförderung den Bürgerwillen in überzeugenden Zahlen aus. 66 Bauwillige seien in jüngerer Vergangenheit seitens der Gemeinde angeschrieben worden, was genau man bauen wolle. Genau die Hälfte, 33 nämlich antworteten – und votierten eindeutig für freistehende Einfamilienhäuser. Es sei nicht immer leicht, in neue Baugebiete auch den Geschosswohnungsbau zu integrieren, sagte der Bürgermeister vor gut 70 Gästen im Bürgerhaus an der Mühlenstraße.

Die jüngste Wohnungsmarktstudie des Kreis Kleve sieht bis 2030 für die Grenzfeste einen Bedarf von weiteren 938 Wohnungen. Auch das neue Gemeinde-Entwicklungskonzept lässt nach Ansicht des ersten Bürgers keinen Zweifel daran: „Der Wohnraumbedarf für Kranenburg ist klar vorhanden. Die Ziele sind ambitioniert. Bis 2040 werden bis zu 40 Hektar Fläche gebraucht, um den Notwendigkeiten und Wünschen der Bevölkerung gerecht zu werden“, so Steins.

„Wohnungsbau in Kranenburg: Bedarfe – Flächen – Programme“ hatte die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve diesen Unternehmerabend überschrieben. Und der Bürgermeister nutzte das Treffen auch, um über das Baugebiet Kranenburg-Süd zu berichten, in dem gleich 85 Wohneinheiten geplant und mittlerweile auch fertiggestellt seien. Weiter gehe es nun mit dem Bebauungsplan „Hasenpütt“. Hier will man 60 Wohnbaugrundstücke schaffen – und auch diese dürften sehr schnell verkauft sein. Das Binnenfeld II und III sei bereits verkauft. Neu komme das Baugebiet Auf dem Poll, das gerade konzipiert werde.

Probleme mit den Behörden sieht Steins, wenn es um Baulandflächen in den Dörfern geht. Hier gehe die Bezirksregierung sehr restriktiv vor und erlaube nur in kleinsten Schritten den Neubau für im Ort Geborene oder langjährig Wohnende.

In den Gesprächsrunden mit Moderatorin Andrea Franken wie auch der späteren Fragerunde mit dem Publikum ging es zeitweise recht munter zu. Stefan Kunz von der NRW.BANK aus Düsseldorf hatte beschrieben, dass es für die Menschen noch nie so leicht war, Fördermittel für den Traum vom eigenen Heim zu bekommen. Familieneinkommen bis nahe 60.000 Euro böten noch die Chance, niedrige Zinsen, lange Laufzeiten und Zuschüsse für energiesparende Maßnahmen zu erhalten. Beantragt werde über die Geschäftsbanken wie Sparkassen und Volksbanken, die an diesem Abend mit Thorsten Welmans von der Sparkasse Rhein-Maas und Frank Rosar als Generalbevollmächtigter der Volksbank Kleverland vertreten waren.

„Die Mieter sind gut beraten, wenn sie heute auf die Eigentümerseite wechseln“, motivierte Rosar zum Bau der eigenen vier Wände. Welmans präzisierte mit Hinweis auf historisch niedrige Zinsen und wohl weiter steigende Immobilienpreise. Zusammenfassend könnte man die Gesprächsrunde überschreiben mit: „Bauen: Wenn nicht jetzt, wann dann.“

Matthias Braam von der Theo und Matthias Braam GbR, Frank Janßen von der gleichnamigen Bauunternehmung und der Gartenbauer Marc Peters prägten zusammen mit Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers und Bürgermeister Günter Steins die abschließende Interview-Runde. Für Marc Peters ist es nach wie vor sehr schwierig, das richtige Bauland erwerben zu können. Zu häufig ließen die Behörden die eigenen Wünsche nicht zu. Bauunternehmer Janßen nutzte auch mit Blick auf den Kreis-Wirtschaftsförderer den Abend dazu, fehlende Baugenehmigungen, lange Genehmigungszeiten und eine schwierige Fachkräftesituation zu benennen. Insbesondere die teils langwierigen Genehmigungszeiten waren es, die den Funken zu den vielen Gästen überspringen ließ und dem Kreis-Wirtschaftsförderer die Aussage abverlangte: „Werte Damen und Herren, hier haben Sie den Falschen vor sich. Diese Stempel besitzt die Wirtschaftsförderung nicht.“

„Einen handwerklichen Beruf möchten die Jugendlichen heute nicht mehr ausüben“, klagte Janßen auch über ausbleibende Bewerbungen für eine Maurerlehre. Matthias Braam sah in einer Werbetour durch die Region eine Chance, das Bild vom Handwerk auch in den Köpfen der Eltern zu verändern. Nach gut 130 Minuten im Bürgerhaus der Gemeinde ließ die Moderatorin Andrea Franken keinen Zweifel daran: Kranenburg wird weiterwachsen.

Bildunterschrift: Erlebten einen frischen und lebendigen Abend im Bürgerhaus der Gemeinde Kranenburg: Frank Rosar, Stephan Kunz, Günter Steins, Hans-Josef Kuypers, Marc Peters, Andrea Franken, Matthias Braam, Frank Janßen und Thorsten Welmans (v.l.n.r.).

 

Bildunterschrift: Hatte seine Zahlen für den Unternehmerabend parat: Bürgermeister Günter Steins bei seinem Vortrag zum Bauen in Kranenburg.