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Kreis-Wirtschaftsförderung lieferte in der Zielgeraden zur Expo Real 2019 ein erstes vorsichtiges Fazit für die München-Reise

Expo Real 15 LB hp

Bildunterschrift: Gemeinsam sind wir stark. Das war auch in diesem Jahr das Motto der Abordnung aus dem Kreis Kleve zur Expo Real-Reise nach München.

Kreis Kleve – München – Eines darf sehr deutlich hervorgehoben werden: Die Anziehungskraft des Niederrhein-Standes auf dieser aktuellen Expo Real in München ist so groß wie eh und je. Fast Schulter an Schulter stehen die Interessierten vor der kleinen Bühne, die Bertram Gaiser als Geschäftsführer der Standort Niederrhein hier in Abstimmung mit den Kollegen aus den Kreisen und kreisfreien Städten umsetzte. Das Thema Nachhaltigkeit wird von Wolfgang Spreen, dem Landrat des Kreis Kleve als Interview-Gast, durch millionenschwere Investitionen in die Berufskollegs in Geldern und Kleve nachgewiesen, auch die Hochschule Rhein-Waal wurde seinerseits im zehnten Jahr als eine Antwort auf den wachsenden Fachkräftebedarf herausgestellt.

 

In der Presselounge dieser größten Messe für Immobilien und Investitionen hingegen spielt auch eine Umfrage unter mehr als 1.800 Teilnehmern eine Rolle, die überrascht: So wird die aktuelle Niedrigzinswährung-Politik zu fast gleichen Teilen als Fluch oder Segen betrachtet. Jeder Zweite – genau 52 Prozent der Befragten – trauen beim Thema „Bezahlbares Wohnen“ dem „Markt und privaten Unternehmen immer weniger zu, gesellschaftliche Probleme zu lösen“. Drei von vier Befragte empfehlen, verstärkt mit Kommunen und Politik zu kooperieren. Das sind, wenn man so will, deutliche Hinweise darauf, dass man im Kreisgebiet vor dem Hintergrund einer geschaffenen Wohnungsmarktstudie für den Kreis Kleve, dem Austausch bei Unternehmerabenden mit der Kreis-Wirtschaftsförderung und dem hohen Engagement der Städte und Gemeinden zur Ausweisung weiterer Baugebiete auf einem auch von der Wirtschaft gewünschten Weg scheint.
Überdies präsentiert diese Expo Real, die übrigens erneut um eine weitere Messehalle gewachsen ist, einmal mehr alle Lebensmittelhändler der Republik. Für Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers gab es gleich drei Standortwünsche für überschaubare Discounter. Da die Standorte allerdings „hier und da mit örtlichen Einzelhandelsgutachten kollidieren, wird man zunächst mit den Bürgermeistern Kontakt suchen“, hieß es am Rande der Messe. Dennoch eine schöne Botschaft, die Norma ergänzte: „Wir sehen uns heute auch Standorte an, die lediglich 2500 Einwohner haben.“
Interessant sei eine Anfrage eines „Hochkaräters aus der Schweiz“, wo ein auf Nachhaltigkeit bedachter Investor nach Investments in Windräder sucht. Spannend auch ein Gespräch, bei dem nach Wegen zur „Revitalisierung von Bahnhöfen“ gesucht wurde. Von „Sale-and-Lease-Back“-Verfahren bis hin zu konzertierten Aktionen von Öffentlicher Hand und privaten Investments reichten die Gedankenspiele.
Bereits seit der Vorjahres-Expo Real gibt es Gespräche über ein Thema, das für die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve eine besondere Herausforderung darstellt: Hierbei geht es um die Umsetzung eines Geschäftsmodells, bei dem eine kleine Investorengruppe seit längerem mit überzeugendem Erfolg sogenannte Inklusionshotels realisiert. Zusammen mit heimischen Verbundpartnern werden sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung geschaffen, und dies mit der Etablierung eines qualitativ hochwertigen Hotelbetriebes. „Es ging im Gespräch auf der Expo Real auch darum, einen Standort zu definieren, der unsere ebenso heimatverbundenen wie engagierten Investoren junger Hotelprojekte nicht ansatzweise irritiert“, so die Kreis-WfG. Auch mit eben diesen werde man schon Tage nach der Messe Gespräche zum Thema suchen.
Abschließend ließ sich die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve soweit in die Karten blicken, dass die Welle von Logistik-Anfragen der letzten Jahre auch vor dem Hintergrund von aktuellen Investments an gleich mehreren Standorten im Kreisgebiet diesmal nicht erkennbar war.

Ein Stahlbau-Unternehmen möchte ins Kreisgebiet wechseln und sucht 5000 Quadratmeter Gewerbegrund. Ein privater Investor stellt sich im Interesse von Städten und Gemeinden die Schaffung von Kindertagesstätten vor und wünscht hier die Nähe zu den erfolgversprechenden Standorten. Und last but not least gibt es den Projektentwickler, der Gewerberaum in größeren Strukturen ab 100 Quadratmeter als gemeinsame Zentren fürs Handwerk entwickelt, um sie dann an den Handwerksmeister im Einzelnen zu veräußern.
Und manch ein Gesprächspartner konnte seine Verwunderung darüber kaum verbergen, dass es im Kreis Kleve noch Gewerbegrund gibt, der für 30 Euro pro Quadratmeter zu haben ist – und zwar in der Kreisstadt Kleve.

In den Vorträgen dieser Messe stand die Zukunft des innenstadtrelevanten Einzelhandels deutlich im Interesse der Messegäste. Antworten auf internetbasierte drohende Leerstände boten sich nicht, hieß es.

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Bildunterschrift: Großer Andrang auf dem Plateau der Standort Niederrhein in den Münchener Messehallen. Die Landräte und Oberbürgermeister präsentierten die Region in einer Talkrunde.

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Bildunterschrift: Tauschten sich zum Messeauftakt in einer Gesprächsrunde aus (v.l.n.r.): Frank Meyer, Oberbürgermeister der Stadt Krefeld, Wolfgang Spreen, Landrat des Kreises Kleve, Hans-Jürgen Petrauschke, Landrat des Rhein-Kreis Neuss und Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.

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Bildunterschrift: Das Thema „Nachhaltigkeit“ prägte den diesjährigen Besuch der Kreis Kleve-Abordnung auf der Expo Real in München: Tim van Hees-Clanzett (links) und Jürgen Rauer (Mitte) präsentierten die Klimaschutzsiedlungen der Städte Geldern und Kleve.