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In Emmerich am Rhein, in Geldern und Kleve hat man mit den Anregungen der EnergieAgentur NRW auf Passivhaus-Standard gesetzt 

Kreis Kleve – München – Überall auf der Welt beherrscht das Thema Klimaschutz die Schlagzeilen. Allerorten demonstrieren Tausende junger Menschen für den besseren Umgang mit den Ressourcen des Erdballs. Im Kreisgebiet schlossen sich die Bürgermeister der 16 Städte und Gemeinden zusammen, um ihre Partnerschaft im Interesse der Vermeidung und Minderung von Treibhausgasen zu dokumentieren. Auch auf der Expo Real in München setzt die Standort Niederrhein GmbH bei ihrem aktuellen Messeauftritt dieser größten Messe für Immobilien und Investitionen auf das Thema Nachhaltigkeit. Für die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, wie in den Jahren zuvor in der bayerischen Metropole als Ausstellerin dabei, Grund genug, vor dem Start ins Süddeutsche auf die Klimaschutz-Siedlungen hinzuweisen, von denen es in Nordrhein-Westfalen nach den Ideengebern der EnergieAgentur NRW bald 100 geben wird – gleich sechs davon im Kreis Kleve. Und sie alle sollten auch auf dieser Weltmesse Zeuge dafür sein, wie ressourcenschonend man unweit der niederländischen Grenze mit den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft umgeht. 

Das Projekt „100 Klimaschutz-Siedlungen in Nordrhein-Westfalen“ soll vor allem die wärmebedingten CO2-Emmissionen in Wohnsiedlungen weiter konsequent reduzieren helfen und umweltverträgliches Bauen als wichtigen Bestandteil einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung fördern. So lauten jedenfalls die Ziele der EnergieAgentur. Und in Emmerich am Rhein, in Geldern und Kleve hat man diese Herausforderungen angenommen. 

In Emmerich am Rhein entsteht gemäß der aktuellen Planung ein neues Wohngebiet mit dem Namen Katjes-Kultur-Quartier. Das Gelände an der Wassenbergstraße, etwa ein Kilometer nordöstlich des historischen Stadtkerns, war ehemals Firmensitz der Katjes Fassin GmbH und wurde bis 2003 als Produktionsstandort genutzt. Es weist eine Größe von etwa 14.000 Quadratmetern auf und wird im Norden vom Mühlenweg, im Südosten von der Wassenbergstraße und im Westen von bestehender Bebauung mit einem Lebensmittelmarkt und einer Schreinerei begrenzt. Die geplante Bebauung beinhaltet unterschiedlichste Grundriss- und Gebäudetypen von Stadthäusern bis zu Mehrfamilienhäusern, um allen Generationen Platz zu bieten. Die insgesamt 107 Wohneinheiten mit etwa 8.300 Quadratmetern Wohnfläche werden in sechs Baufelder aufgeteilt. Alle Gebäude werden im Passivhausstandard errichtet.

Sehen wir nun nach Geldern. In der Herzogstadt stehen bereits sehr große Teile der Nierspark-Siedlung. Die Klimaschutzsiedlung Geldern liegt im Rahmen des großen Entwicklungsgebietes südwestlich der Innenstadt von Geldern. Ein ehemaliger Güterbahnhof mit einer Fläche von insgesamt 44 Hektar wird hier als Innenstadterweiterung für Wohnen, Dienstleistungen und Infrastruktureinrichtungen umgenutzt. Der Bahnhof, die Innenstadt, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten sind fußläufig zu erreichen. Der Bereich der Klimaschutzsiedlung umfasst etwa 50 Wohneinheiten und besteht aus 31 Grundstücken für freistehende Einfamilien- und Doppelhäuser und drei Grundstücken für Mehrfamilienhäuser. Die Sicherung der energetischen Gebäudestandards erfolgte über die Kaufverträge.

Bereits komplett fertig gestellt sind gleich zwei Klimaschutzsiedlungen in Kleve – die eine an der Richard-van-de-Loo-Straße, die andere als Studentenwohnheim an der Briener Straße. Zwei weitere – am Mühlenberg und an der Spyckstraße – sind derzeit im Bau und in Planung.

Die Klimaschutzsiedlung Richard-van-de-Loo-Straße liegt südwestlich des Zentrums von Kleve, etwa zwei Kilometer vom Bahnhof entfernt. Bushaltestellen, Schulen, Kitas und weitere öffentliche Einrichtungen befinden sich in fußläufiger Entfernung.

Es wurden zwei unterschiedliche Mehrfamilienhaus-Typen sowie acht Reihenhäuser und ein Bürogebäude errichtet. Die beiden Gebäude an der östlichen und an der westlichen Ecke sind für das sogenannte „New Age“ gebaut, für jüngere Senioren, die allein oder zu zweit wohnen möchten. In den anderen Mehrfamilienhäusern befinden sich jeweils 22 Wohnungen für jüngere Singles und beispielsweise für Alleinerziehende mit einem Kind. Jeweils eine Wohnung ist für Rollstuhlfahrer bewohnbar. Im südöstlichen Bereich wurden acht Reihenhäuser gebaut, die für Familien geeignet sind. Alle Gebäude sind im Passivhausstandard errichtet.

Ebenfalls vollendet ist das Studentenwohnheim an der Briener Straße in Kleve. Das Grundstück liegt direkt am Spoykanal, gegenüber den Hochschulgebäuden und bildet den Abschluss des Hochschulquartiers Kleve. Die Lage direkt am Kanal ist nicht nur wegen der Nähe zur Hochschule herausragend, sondern bietet darüber hinaus eine besondere Wohn- und Aufenthaltsqualität. Insgesamt sind hier 102 Wohneinheiten mit 2.633 Quadratmeter Wohnfläche für 115 Bewohner entstanden. Die Gebäude wurden in einer modularen Bauweise erstellt, sodass sowohl Einzimmer- oder Zweizimmer- als auch Fünfzimmerwohnungen möglich sind. Die Architektur lehnt sich in ihrer Gestaltung an die neuen Hochschulgebäude an. Die Fassaden sind weiß und mit dunkelgrauen Fensterrahmen abgesetzt. Farbig beschichtetes Glas setzt Akzente in dem verglasten Übergang. Die Gebäude sind im Passivhausstandard mit Wärmedämmverbundsystem errichtet.

Noch im Bau befindlich ist die Klimaschutzsiedlung Kleve-Mühlenberg. Sie entsteht auf einer Brachfläche. Da die Stadt Kleve unter anderem aufgrund der Neuansiedlung der Hochschule einen steigenden Wohnraumbedarf erwartet, werden hier zunächst in einem ersten Bauabschnitt etwa 130 Wohneinheiten in unterschiedlichen Bauformen entstehen.

In Planung befindlich ist die Klimaschutzsiedlung Kleve-Spyckstraße. Die Spyckstraße liegt in der Klever Unterstadt, etwa 1.000 Meter nördlich des Stadtzentrums. Der Standort grenzt zudem direkt an den neuen Radschnellweg, der Kleve mit der niederländischen Nachbarstadt Nijmegen verbindet. Auf einem Grundstück wird ein alter Bestand von 38 Mietwohnungen aus den 1950er bis 1960er Jahren durch 64 neue und bezahlbare Zwei- bis Dreizimmerwohnungen ersetzt. Das 5.400 Quadratmeter große Grundstück ist mit Bäumen eingefasst. Es entstehen insgesamt vier Baukörper, die bis auf das erste Gebäude jeweils dreigeschossig mit Staffelgeschoss sind. Alle Gebäude werden im Passivhaus-Standard ausgeführt.