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Die „Nachhaltigkeit“ steht auch für den Kreis Kleve auf der Expo Real ganz obenan / Die „größte Photovoltaik-Anlage landesweit“ wird manches Gespräch prägen 

Kreis Kleve – Weeze – München – Einmal mehr wird Landrat Wolfgang Spreen gefragt sein, auf dem Bühnenplateau der Expo Real in München in der nächsten Woche „seinen“ Kreis Kleve vorzustellen. Erstmals und in gewisser Weise dem Zeitgeist entsprechend hat sich die Standort Niederrhein GmbH, unter deren Dach man sich seit Jahren in der bayerischen Landeshauptstadt trifft, als Schwerpunkt-Thema die Nachhaltigkeit ausgewählt. Für das Kreisgebiet gleichsam eine „Steilvorlage im Wettbewerb der Regionen“. 

„Wir im Kreis Kleve haben viele Ebenen, auf denen wir nachhaltiges Handeln und Investieren unter Beweis stellen können. Aber als besonderer Hingucker dürfte sich unser Airport in Weeze mit seiner landesweit wohl bedeutsamsten Photovoltaik-Anlage eignen“, äußerte sich Spreen kurz vor dem Start der größten Messe fürs Bauen und Investieren. Sehr schnell öffnete Ludger van Bebber als Geschäftsführer und Chef des Airport Weeze seinen Flughafen für die Präsentation dieses Solarkraftwerks für sauberen Strom vor Journalisten. Und Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers stellte vor dem Start zur Expo Real heraus: „Eine derartige Investition für die Zukunft hat zu Zeiten von „fridays for future“ einen Imagewert für die Region, der seiner Zeit voraus war und bis heute als besonders zu bezeichnen ist.“ 

Insbesondere die hohe Leistungsfähigkeit der Photovoltaik-Anlagen in Weeze überrascht und erstaunt die Interessierten. Der Airport Weeze hat das Ziel der CO2-Neutralität bereits im Jahr 2018 erreicht. Die Basis dafür liefert eine hohe Energieeffizienz in Verbindung mit zwei großen Solarkraftwerken, die der Airport im Jahr 2011 und Ende 2016 umgesetzt hat. Beide Solarkraftwerke zusammen haben eine Leistung von 18 Megawatt. Die insgesamt 75.000 Solarpanele haben in 2018 exakt 19.654.013 kwh regenerative Energie produziert, der gesamte Stromverbrauch des Airports betrug im Jahr 2018 beispielsweise 5.845.921 kwh. Auch unter Einbezug der fossilen Brennstoffe für Heizung und Fahrzeuge erzeugt der Airport deutlich mehr regenerative Energie als er insgesamt an Energie verbraucht. Trotz der bereits erreichten CO2-Neutralität werden laufend auch Energieeinsparmaßnahmen umgesetzt, beispielsweise die Umstellung der Terminal- und Vorfeldbeleuchtung auf LED-Technik.

„Wir freuen uns über diese sehr positive CO2 Bilanz unseres Flughafens. Die beste Energie ist die, die erst gar nicht verbraucht wird. Das ist unser Prinzip sowohl aus betriebswirtschaftlicher, wie auch aus ökologischer Sicht.“ sagte Ludger van Bebber, Geschäftsführer des Airport Weeze. „Wir verzichten beispielsweise im Sommer auf eine Vollklimatisierung des Terminals und muten unseren Passagieren und den Beschäftigten für diese C02 Einsparung etwas höhere Temperaturen zu“, so van Bebber wenige Tage nach dem offiziellen Sommer-Ende.

Die große Photovoltaikanlage entstand auf einer 300.000 Quadratmeter großen Fläche im nordöstlich gelegenen Teil des insgesamt über 6 Millionen Quadratmeter großen Flughafengeländes. Das großflächige, von Wachtürmen und Bunkeranlagen geprägte Areal, war bis Ende der 90er Teil der damaligen British Air Force-Basis. Im Oktober 2011 konnte nach Abschluss des Genehmigungsverfahrens der Bau der Sonnenenergieanlage beginnen. Auf dem Solarfeld-Areal, das in seiner Ausdehnung 42 Fußballfeldern entspricht, wurden 60.000 polykristalline Solarmodule verbaut. In Rekordzeit entstand so die größte Photovoltaikanlage des Landes Nordrhein-Westfalen. Über 2.000 tischförmige Gestelle wurden seinerzeit errichtet und die Paneele darauf befestigt. Die Tische sind so geneigt, dass sie den Solarmodulen ganzjährig einen optimalen Energieertrag ermöglichen. Insgesamt 87.000 Quadratmeter Moduloberfläche wandeln seither das Sonnenlicht in elektrische Energie um, die über insgesamt 280 Kilometer Kabel aus der Anlage zu den garagengroßen Wechselrichterstationen fließen. Das so geschützte Areal, habe nach Ansicht von Experten gute Voraussetzungen, sich zu einem Refugium für Tiere und Pflanzen zu entwickeln.

2016 entstand eine weitere Solaranlage auf dem Airport-Areal, diesmal als Überdachung einer innovativen Carportanlage auf einem der großen Kundenparkplätze. 15.000 Solarmodule mit einer Leistung von vier Megawattstunden wurden hier verbaut. Die Carport-Dächer schützen bis zu 1.350 Fahrzeuge vor Niederschlägen oder Sonneneinstrahlung. „Die neuen Unterstellmöglichkeiten bieten unseren Passagieren noch mehr Komfort – und sind ein weiterer Beitrag des Airport Weeze zur umweltfreundlichen Energiegewinnung“, so Flughafengeschäftsführer van Bebber.

Bildunterschrift: Am Airport Weeze erstreckt sich auf 30 Hektar Fläche die größte Photovoltaikanlage Nordrhein-Westfalens.

Bildunterschrift: 15.000 Solarmodule zählt die innovative Carportanlage auf einem der großen Kundenparkplätze des Airport Weeze.