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110 Gäste beim Unternehmerabend mit der Kreis-WfG interessierten sich fürs Bauen in Kleve

Kreis Kleve – Kleve – „Wir boomen und boomen“. Mit diesen vier Worten schilderte Sonja Northing als Bürgermeisterin der Stadt Kleve die Ist-Situation in der Kreisstadt. Im Rahmen des aktuellen Unternehmerfrühstücks mit der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, überschrieben mit „Wohnungsbau in Kleve: Bedarfe – Flächen – Programme“, wies Northing auf die vielen Baukräne in der Kreisstadt hin und prognostizierte: „Das wird noch einige Zeit so weitergehen. Auch für die Schulen muss noch viel getan werden.“

Gut zwei Stunden dauerte die Veranstaltung im Technologiezentrum, wo Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers kurz und knapp den „Fahrplan“ für den anstehenden Besuch der Expo Real in München skizzierte. Es werde gemäß dem Wunsch der Standort Niederrhein GmbH um Themen der Nachhaltigkeit gehen. Die großen Investments in die beiden Berufskollegs dürften auf der Bühne zur Sprache kommen wie der landesweit größte Photovoltaik-Park am Airport in Weeze. Als Gesprächsinhalte seien Themen wie Investitionen in Ladestationen für E-Mobilität, das zwischen Emmerich am Rhein und Kleve avisierte gemeinsame e-Car-Sharing-Modell oder die kreisweit sechs Klimaschutz-Siedlungen zu erwarten, von denen allein in der Kreisstadt vier entstanden seien. „Die Expo Real ist alljährlich eine große Chance zur Profilierung der Region mit Projekten wie diesen“, so die Kreis-WfG.

Jürgen Rauer, der Technische Beigeordnete der Stadt Kleve, ließ keine Spur von Zweifel daran, dass sich der Wohnungsbau in den nächsten Jahren weiterhin in Riesenschritten entwickeln werde – und dies vor dem Hintergrund einer steigenden Bevölkerungsentwicklung. Rauer sieht bis 2025 für die Kreisstadt 790 Wohneinheiten als Gesamtbedarf, bis 2035 gar 1.890. Gut 113 Hektar Fläche stehe hier als theoretisches Potential zur Verfügung. Schon bis Ende nächsten Jahres seien in Kleve 30 Hektar Fläche in Vorbereitung und Entwicklung für insgesamt 651 Wohneinheiten.

Michael Dorißen, der Geschäftsführer der GeWoGe Wohnungsbaugesellschaft mit über 700 Wohneinheiten in Kleve und Umgebung, sieht die besondere Nachfrage derzeit bei Zweiraum-Wohnungen. Größere Projekte, beispielsweise solche mit dem Attribut „Klimaschutz“, erfreuten sich schon bei der Projektierung einer langen Interessentenliste. Dies bestätigte Christiane Behrens, Geschäftsführerin der REPPCO Architekten GmbH, die sich mehr Mut für weitere Bauweisen wünschte. „Wenn wir mehr bauen wollen, dann müssen wir qualitativ in die Höhe gehen“, so Behrens. Eine innerstädtische Anbindung der Außenbezirke sei wichtig und ebenso, den Quartieren einen städtebaulichen Charakter zu geben. Nachhaltigkeit sei heute das Gebot der Stunde, so Christiane Behrens. 

„Wenn nicht jetzt, wann dann“, könnte man die Gesprächsrunde von Moderatorin Andrea Franken mit der Kreditwirtschaft überschreiben. Nie sei die Zeit zu bauen besser gewesen als heute. Stephan Kunz von der NRW.Bank aus Düsseldorf warb für langfristige Zinsbindung und machte deutlich, dass selbst Familien mit einem Jahreseinkommen von bis zu 60.000 Euro Chancen auf öffentliche Förderung hätten. Wer im Geschosswohnungsbau eine Million investiere, der könne auch über die Tilgungszuschüsse des Landes mit Fertigstellung bis zu 200.000 Euro als Gutschrift erhalten. Thorsten Welmans von der Sparkasse Rhein-Maas ließ in seinen Erfahrungsschatz blicken und sagte, viel mehr Menschen als früher könnten sich heute ihr Eigenheim leisten. Welmans warnte davor, die Bedeutung einer guten Beratung vor dieser „größten Investition des Lebens“ zu unterschätzen.

Frank Rosar, der Generalbevollmächtigte der Volksbank Kleverland, ging noch einen Schritt weiter als sein Berufskollege: „Bei der heutigen Zinssituation kann man sich keine Wohnung mieten“, sagte er. Junge Familien sollten auch bei geringem Eigenkapital den Kreditberater in die Lebensplanung einbeziehen und über die eigenen vier Wände nachdenken.

Bildunterschrift: Brachte sich mit vielen praktischen Erfahrungen in diesen Unternehmerbend ein: Architektin Christiane Behrens (am Mikrophon) im Gespräch mit Moderatorin Andrea Franken, daneben Michael Dorißen, Jürgen Rauer und Hans-Josef Kuypers.

Bildunterschrift: Mehr als 700 Wohneinheiten gehören zur GeWoGe Wohnungsbaugesellschaft. Deren Geschäftsführer Michael Dorißen bestätigte im TZK die große Nachfrage in der Kreis- und Hochschulstadt Kleve.

Bildunterschrift: Die Moderatorin des Unternehmerabends, Andrea Franken, mischte sich in der Fragerunde unters Publikum. Josef Peters erinnerte an die Notwendigkeit, die Wirtschaftlichkeit baulicher Maßnahmen nicht aus dem Auge zu verlieren.