Seitennavigation


Hauptnavigation


Unternavigation


Hauptinhalt

Beim Unternehmerfrühstück mit der Kreis-WfG wurden die Firmen van Aaken, Nacke und Porath interviewt

Kreis Kleve – Wallfahrtsstadt Kevelaer – „Er war ein Mann mit deutlichem Blick nach vorn.“ Mit diesen Worten charakterisierte Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers im Rahmen des jüngsten Unternehmerfrühstücks im Konzert- und Bühnenhaus den Mann, ohne dessen Akribie und Schaffenskraft dieser zentralitätssteigernde Treffpunkt inmitten des Kreisgebietes kaum in der Weise realisiert worden wäre: Von Heinz Paal war die Rede, dem einstigen Stadtdirektor und Bürgermeister der Stadt Kevelaer. Kuypers nutzte das jüngste Treffen in der Frühstücksrunde dazu, an den Tod des „ersten Bürgermeisters dieses Jahrtausends“ zu erinnern. Er nannte die großen Gewerbegebiete am Gewerbering und der Industriestraße seine Verdienste, die Verwirklichung der Luxemburger Galerie mit angeschlossenem Parkhotel, die Standortverlagerung von Mera Tiernahrung ebenso wie die Ansiedlung von RedSun – heute ebenso große wie einflussreiche Unternehmen mit Strahlkraft für die Wallfahrtsstadt. Heinz Paal habe vor 30 Jahren schon die Bedeutung von Stadtmarketing erkannt, habe einen Stadtslogan auf den Weg gebracht und als erster Bürgermeister im Kreisgebiet das Fundament zur Gründung einer kommunalen Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft gelegt. „Heinz Paal war stets ergebnisorientiert“, charakterisierte Kuypers ihn, schrieb ihm das Testat der Stadt als Anerkannter Erholungsort zu und zitierte ihn mit belegter Stimme als einen Vorgesetzten, der stets gesagt habe: „Nicht zu tadeln ist des Lobes genug.“ Heinz Paal habe den Rat der Stadt zur Suche nach Thermalwasser motivieren können, was heute Hoffnungen auf weitere neue Zielgruppen für die Wallfahrtsstadt bedeutet.

Schon beim Grußwort an die etwa 70 Gäste hatte Bürgermeister Dr. Dominik Pichler die Hoffnung unterstrichen, dass mit dem Gradierwerk und dem neuen Rilano 24/7 Hotel Kevelaer die Übernachtungszahlen einen neuen Aufschwung finden. Der erste Bürger stellte diesmal die Veränderungen des Verkehrsvereins in eine neue Trägerform als bedeutsames Ereignis der letzten Wochen heraus und ließ keinen Zweifel an seiner Freude darüber, dass mit Dr. Oliver Locker-Grütjen der Präsident der Hochschule Rhein-Waal zu Gast war.

„Ich verspreche, ich komme nicht erst in zehn Jahren wieder“, scherzte der Präsident, der fast 100 Tage im Amt ist und gleich das Zehnjährige seit Gründung der Hochschule Rhein-Waal prägt. Er bestätigte den aufmerksamen Zuhörern die 7.300 Studierenden, sprach von 897 Abschlüssen im letzten Jahr, skizzierte die vier Fakultäten, sprach von über 440 Mitarbeitern in Wissenschaft und Verwaltung und bestätigte zur Freude der Kreis-WfG etwa 70 Millionen Euro Kaufkraft-Zufluss aus Richtung Düsseldorf in die beiden Niederrhein-Kreise.

Abschließend warb Dr. Oliver Locker-Grütjen um gutes Miteinander zwischen Hochschule und Unternehmerschaft, bat um Plätze für ein Praxissemester in den Betrieben und unterstrich, dass eine Förderung von erfolgreichen Studierenden in Form der Mitfinanzierung von Deutschland-Stipendien einen besonders guten Weg zur Partnerschaft darstelle. Aus Sicht der Hochschule Rhein-Waal wolle man in naher Zukunft das Thema Duales Studium intensiver verfolgen und nach Wegen suchen, den wissenschaftlichen Nachwuchs stärker an die Region zu binden. „Ich lade Sie alle ein zu Mut und Zuversicht, uns als Hochschule auf Ihre Probleme anzusprechen“, verabschiedete sich Locker-Grütjen mit dem breiten Applaus der Firmenchefs.

Ebenfalls mit viel Anerkennung bedacht wurde die Gesprächsrunde, die Nathalie Tekath-Kochs von der Kreis-Wirtschaftsförderung leitete. Heinz-Josef van Aaken von der gleichnamigen Tischlerei blickte auf die 300jährige Geschichte seines Hauses zurück, nannte gleich 13 Generationswechsel und freute sich über einen hohen Bekanntheitsgrad und stattlichen Radius für seine handwerkliche Schaffenskraft. „Bis zu 100 Kilometer“ reist der Diplom-Ingenieur zu seinen Kunden. Profiliert hat sich sein Haus als Fachbetrieb für Fragen des Denkmalschutzes. Gleich in Kevelaer habe er den Neuaufbau der Sankt Antonius-Kirche leisten dürfen, bei Maria Magdalena in Goch war er nach deren Einsturz dabei, auch den Turmhelm auf Schloss Moyland habe er „aufsetzen dürfen“. Mit der Hochschule Rhein-Waal und Dr. Gerhard Heusipp sei er „auf einer Wellenlänge“, verriet er. Von Nathalie Tekath-Kochs befragt danach, ob alles so einfach sei, wie es klinge, sagte van Aaken: „Das Leiten eines Handwerksbetriebes kommt einem Hürdenlauf gleich. Ab und zu tritt man auch in den Wassergraben“.

Georg Bors, der Geschäftsführer der Nacke Logistik GmbH, zeichnete in der Gesprächsrunde die schwierigen Jahre nach der Übernahme des Unternehmens Thewissen nach. 36 Mitarbeitern habe man damals den Arbeitsplatz gerettet, habe heute sehr große Kunden wie C&A und den Preisdruck, der zum stetigen Wegbegleiter geworden sei. Bors kritisierte, dass junge Menschen heute immer öfter ans Studium denken und weniger an handwerkliche Berufe. „Wem hilft es, wenn wir sieben Ingenieure haben, die uns bestätigen, dass eine Birne richtig eingeschraubt ist, aber keiner von ihnen kann sie selbst einbringen“, sagte Bors kopfschüttelnd.

Nadine Ruelfs, die Geschäftsführerin der Stahlbau Porath GmbH & Co. KG, hat hauptsächlich mit großen Industriekunden zu tun. Porath suche dringend Schlosser – die Auftragslage sei nachhaltig gut. Immer wieder habe das Unternehmen Praktikanten der Hochschule Rhein-Waal im Haus. Porath sei ein klassischer Familienbetrieb. Sie selbst kenne das Unternehmen, „seit ich laufen kann“. Es kam das BWL-Studium, das Studium des Maschinenbaus – dann die Praxis im heimischen Betrieb. „Geht nicht, gibt´s nicht“ sei stets die Devise gewesen, der man seit Jahrzehnten folge.

 

Bildunterschrift: Begrüßte die zahlreichen Gäste im Konzert- & Bühnenhaus und stellte die lokalen Entwicklungen in Wallfahrtsstadt Kevelaer vor: Bürgermeister Dr. Dominik Pichler.

Bildunterschrift: Lieferten mit Vortrag und Interview ihren Beitrag zum Unternehmerfrühstück mit der Kreis-Wirtschaftsförderung: Heinz-Josef van Aaken, Georg Bors, Bürgermeister Dr. Dominik Pichler, Nadine Ruelfs, Dr. Oliver Locker-Grütjen, Nathalie Tekath-Kochs, Hans-Josef Kuypers und Hans-Josef Bruns (v.l.n.r.).