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Der „Wohnungsbau in Issum: Bedarfe – Flächen – Programme“ lockte über 70 Interessierte in den Ratssaal  

Bildunterschrift: Volles Haus im Ratssaal Issum: Gut 70 Gäste zählte die Kreis-Wirtschaftsförderung als Veranstalterin zum aktuellen Unternehmerabend „Wohnungsbau: Bedarfe – Flächen – Programme“.

Kreis Kleve – Issum – Bürgermeister Clemens Brüx hat sich an diesem Abend deutlich positioniert: „Das freie Spiel der Kräfte am Immobilienmarkt darf nicht dazu führen, dass Menschen bei uns in Issum an den Rand gedrängt werden. Als Kommune werden wir dafür Sorge tragen, dass auch in Zukunft Mietwohnungen zu bezahlbaren Konditionen für die sozial Schwächsten zur Verfügung stehen.“ Wohnungsbau öffentlich zu fördern, so Brüx mit Blick auf Stephan Kunz von der NRW.Bank, sei eine Investition in die soziale Gerechtigkeit. 

Für gut zwei Stunden stand das Thema „Wohnungsbau in Issum: Bedarfe – Flächen – Programme“ im Ratssaal der Gemeinde Issum im Fokus. Schon Hans-Josef Kuypers, der Geschäftsführer der veranstaltenden Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, hatte sich von der überzeugenden Resonanz bei mehr als 70 Gästen begeistert gezeigt vom Interesse der Issumer. Dieser zitierte die Wohnungsmarkt-Studie für den Kreis Kleve, die sich fürs Kreisgebiet bis zum Jahr 2030 insgesamt 20.426 weitere Wohnungen wünscht. In Issum sollten nach Ansicht der Macher dieser Ausarbeitung davon 420 entstehen. Doch was sich zunächst als schwerlich zu leistende Herausforderung anhörte, das konnte Jürgen Happe als Fachbereichsleiter Planen, Bauen, Wohnen und Grünflächen der Gemeinde schnell entschärfen. 

Bereits zur Stunde – resultierend aus den Zahlen der Jahre 2016 bis 2019 – hat die Gemeinde Issum mehr als 280 Wohnungsbauvorhaben in den Bebauungsplangebieten vorangebracht. Dies seien in Issum laut Happe 60 Wohneinheiten an Wiesen- und Kolpingstraße, 54 an der Wilhelmshöhe, 55 an der Schanzstraße in Sevelen und weitere 23 Am Büllerhof. Ins Interview eingebunden ließ Happe übrigens keinen Zweifel daran, dass er einst aus der Metropole Frankfurt an den Niederrhein gezogen sei, um vielen negativen Seiten der Großstadt wie Verkehrslärm und Ähnlichem zu entfliehen. „Ich würde mir wünschen“, so der Fachbereichsleiter Bauen, „dass wir unsere dörflichen Strukturen erhalten können. Wir sollten nicht auf Teufel komm raus wachsen“.  

Hier setzte auch Andrea Franken ein, die aus Uedem stammende Moderatorin dieses Abends, in dem sie Stephan Kunz den ersten Ball des informativen Abends zuspielte. „Wohnbauförderung hat sehr vernünftige Einkommensgrenzen“, erklärte der aus Düsseldorf Angereiste und machte mit Beispielen aus dem Berufsleben deutlich, dass genaustes Hinsehen Vorteile bringe: „Selbst Polizeibeamte passen noch in diese Förderkulisse“, so ein Beispiel des NRW.Bank-Referenten. Für Ulrich Platen von der Sparkasse Krefeld ist der Kreis derer, die sich ein Eigenheim leisten können, in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Natürlich spielen die niedrigen Zinsen eine Rolle, aber auch eine gute Finanzierung, die durchaus auch über öffentliche Mittel gestützt werden könne. 

Ronny Czadzeck und Torsten Teloy von der Volksbank an der Niers rieten angehenden Häuslebauern, für einige Monate genau das Geld beiseite zu legen, das später für den monatlichen Zins- und Tilgungsdienst überwiesen werden müsse. „Erst dann sieht man deutlich, ob das Projekt Hausbau starke Schmerzen verursacht“ so beide. Sie unterstrichen, dass Förderprogramme der öffentlichen Hand das Bauen in Zeiten steigender Preise erleichterten. 

Bevor es zu einer durchaus lebhaften Fragerunde und Diskussion kam, kamen insbesondere Architekten und Bauingenieure aus Issum zu Wort. Andreas Ruhnau deutete an, dass er vom Standort Issum aus sein Einzugsgebiet bis rein ins Ruhrgebiet entwickelt habe, zur Zeit in Essen tätig sei. Berthold Grüntgens stellte als Architekt heraus, dass auch junge Familien schon langfristig denken. 

„Hier wird bereits Richtung barrierefrei und behindertengerecht gedacht“, so der in Issum Tätige. Bauingenieur Heinz Stenmans bestätigte dies und hielt fest, dass Bauherren durchaus auch 30 Jahre vorausblickten. „Der Häuslebauer will auch später ein gesundes Vereinsleben, Sportstätten, Einzelhandel und Cafés“, so Stenmans mit Blick auf den Bürgermeister. Dieser ließ keinen Zweifel daran, dass die Gemeinde alles erdenklich Machbare tue, um genau diesem Ziel einer zukunftsträchtigen Gemeinde gerecht zu werden. „Vieles“, so Brüx, „muss allerdings auch aus den Kräften des Marktes entstehen“. Die Gemeinde setze die Rahmenbedingungen, der Einzelne möge für die privaten Investitionen sorgen – im Hausbau wie auch bei der Erhaltung des örtlichen Einzelhandels. 

Bildunterschrift: Tauschten sich in der moderierten Gesprächsrunde zum Thema Wohnungsbau und öffentliche Förderung aus: Moderatorin Andrea Franken, Ronny Czadzeck, Ulrich Platen, Stephan Kunz und Torsten Teloy (v.l.n.r.).