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Beim dritten Teil der Seminarreihe „Informieren – Planen – Gründen“ der Kreis-Wirtschaftsförderung in Kleve stellten Selbstständige angehenden Gründern ihre junge Firmengeschichte vor.

Kreis Kleve – Kleve – Wer ein Business gründen möchte, sieht sich oftmals vor viele unterschiedliche Herausforderungen gestellt. Da ist es schön zu hören, dass diese meistens gut zu bewältigen sind – wenn die Gründer einige Tipps beherzigen. Beim dritten und letzten Teil der von den Volksbanken und Sparkassen der Region geförderten Veranstaltungsreihe „Informieren – Planen – Gründen“ der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve stellten Jungunternehmerinnen und -unternehmer nun ihr Erfolgsrezept für die Selbstständigkeit vor. Zahlreiche Interessierte waren der Einladung der Kreis-WfG in die Seminarräumlichkeiten von Clivia in der Kreisstadt Kleve gefolgt, um sich einerseits inspirieren zu lassen und andererseits ihre Bedarfe beim Thema Unternehmensgründung mitzuteilen. Sie wurden von Brigitte Jansen, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, herzlich begrüßt. Anschließend stellten Sandra Poschlod-Grause und Susanne Schultze-van Acken, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Kleve, den Unternehmerinnen-Treff vor.

In einer von Katrin Düngel moderierten Gesprächsrunde stellten Selbstständige den angehenden Gründern ihre junge Firmengeschichte vor. Zwei dieser erfolgreichen Jungunternehmer sind Maximilian Sommer und Christine Pelzer. Im Januar 2023 gründeten sie ihre Sommer Immobilien GmbH in Kleve. Beide waren als Makler in Aachen tätig, bevor sie beschlossen, in Christine Pelzers Heimat zurückzukehren und an der Emmericher Straße ein Ladenlokal zu eröffnen. „Unsere beiden Familien sind unternehmerisch tätig, deswegen hatten wir die Beratung sozusagen frei Haus“, sagte Maximilian Sommer. Trotz solch guter Voraussetzungen sei die Anfangszeit für das Paar nicht leicht gewesen. „Es gibt natürlich außer uns noch viele andere Marktteilnehmer. Da muss man sich durchsetzen. Für uns bedeutet das, dass wir uns täglich beweisen und versuchen müssen, immer etwas neu und anders als unsere Mitbewerber zu gestalten“, erläuterte Christine Pelzer beim Gründerseminar. Das Paar riet den Gästen, früh Rücklagen zu bilden und nicht alle Gewinne sofort aufzubrauchen. Sommer: „Liquidität ist das Lebenselexier eines Unternehmers. Wenn am Jahresende ein Überschuss auf dem Konto ist, sollte man daran denken, dass im Januar viele Rechnungen eintreffen, etwa für die nötigen Versicherungen.“ Der Immobilienmakler riet allen Gründern, mit einer regional verankerten Bank zusammenzuarbeiten. „Man braucht den Berater vor Ort. Holen Sie ihn frühzeitig ins Boot und nicht nur dann, wenn es mal schlecht läuft“, sagte Sommer.

Christoph Gebhardt eröffnete vor einigen Wochen den Konzeptstore Tres Chig Studio an der Gasthausstraße in Kleve. Dort verkauft er an einigen Tagen in der Woche Secondhand-Kleidung sowie Home- und Lifestyle-Accessoires, ist aber auch noch in einem Modehaus angestellt. Der Geschäftseröffnung gingen zwei Jahre intensiver Planung voraus, wie er beim Gründerseminar berichtete. Insbesondere mit dem Businessplan habe er sich große Mühe gegeben. „Die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve hat mir sehr geholfen und gute Tipps gegeben“, sagte Gebhardt. Er riet den Anwesenden, ihre Umsatzerwartungen nicht zu hoch anzusetzen und stattdessen ausreichend finanziellen Spielraum für Investitionen einzuplanen. „Das Geld ist schnell weg, man muss schon genau planen, worin man investiert“, sagte Gebhardt.

Anna-Lea Koßbu arbeitete unlängst noch als studentische Aushilfe bei der Koffie Kompanie in Kleve. Nach der Bachelorarbeit wollte sie sich beruflich neu orientieren, sage sie rückblickend. Doch es kam anders, denn sie übernahm gemeinsam mit Jule Pannen und Shirley Gander die Räumlichkeiten vom bisherigen Inhaber. Das Café läuft nun unter dem Namen „Café Numero 3“. Die drei Jungunternehmerinnen hatten einen entscheidenden Vorteil: Sie mussten keinen Kredit aufnehmen, denn das Ladenlokal war nahezu vollständig ausgestattet. Dennoch gab es sehr viel zu tun: Ein neues Logo musste entwickelt und außen am Laden angebracht werden, ein Marketingkonzept musste her und Personalaufgaben mussten erledigt werden. Koßbu machte den Seminar-Teilnehmenden Mut: „Haben Sie nicht zu viel Respekt vor den Herausforderungen, sondern gehen Sie die Aufgaben einfach an. Und scheuen Sie sich nicht, Hilfe anzunehmen. Man muss nicht alles allein machen, es gibt so viele Ansprechpartner.“

Kreis-Wirtschaftsförderin Brigitte Jansen lud die angehenden Gründerinnen und Gründer abschließend zum gemeinsamen Workshop ein. „Auch wir werden heute etwas Neues wagen und erstmalig in dieser Veranstaltungsreihe ein so gennanntes World-Café integrieren“, sagte sie. Dieser Meinungsaustausch wurde geleitet von Adriana Boldisova und Christina van Holt vom StartGlocal Projekt des Zentrums für Forschung, Innovation und Transfer der Hochschule Rhein-Waal und unterstützt von Ulrich Lippe von der Handwerkskammer Düsseldorf sowie Holger Schnapka vom Startercenter der IHK. Er stand unter dem Motto „Was brauchen Sie – was wünschen Sie?“. Dabei teilten die Teilnehmenden mit, welche Herausforderungen und Barrieren Sie als Gründende sehen und welche Unterstützung sowie welche Netzwerke sie benötigen. Dabei wurden bereits einige Kontakte geknüpft, und die angehenden Gründerinnen und Gründer holten sich Inspiration und Tipps für den Start in die Selbstständigkeit.

UF Uedem PI

Bildunterschrift: Die Akteure beim dritten Teil des Gründerseminars: (Von links) Christina van Holt (Start-up Scout im StartGlocal-Projekt der Hochschule Rhein Waal), Christoph Gebhardt (Tres Chig Studio), Katrin Düngel (Moderatorin), Fabienne van Lier (Leitung Gründung & Fördermittel WfG Kreis Kleve), Brigitte Jansen (Geschäftsführerin Wirtschaftsförderung Kreis Kleve),  Susanne Schultze-van Acken (Gleichstellungsbeauftragte Kreis Kleve), Ulrich Lippe (Handwerkskammer Düsseldorf), Adriana Boldisova (Projektkoordinatorin StartGlocal), Holger Schnapka (Startercenter IHK), Sandra Poschlod-Grause (Gleichstellungsbeauftragte Kreis Kleve), Anna-Lea Koßbu (Café Numero 3), Christine Pelzer und Maximilian Sommer (Sommer Immobilien GmbH).