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Herbrand: "Es klappt super"

Kreis Kleve – Kalkar-Kehrum - Daniel Hennig, der Kaufmännische Leiter von Mercedes Herbrand, dürfte auf die etwa 80 Anwesenden im Gewerbe- und Gründerzentrum Kalkar wie eine Motivationsspritze gewirkt haben: "Unsere Flüchtlinge sind pünktlich, hilfsbereit, lernbegierig und vor allem zuverlässig." Sieben Personen hat Herbrand bislang mit Flucht- und Asylhintergrund eingestellt. Auch wenn die angebotenen ausbildungsbegleitenden Hilfen immer wieder notwendig seien - beispielsweise für den Erwerb von Deutschkenntnissen - so bleibe unterm Strich: "Es klappt super".

Die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve hatte Daniel Hennig für die Veranstaltung "Integration von Menschen mit Flucht- und Asylhintergrund in Arbeit" als Schluss-Referenten ins Gründerzentrum eingeladen, nachdem Christian Parnitzke für die Agentur für Arbeit und Andrea Schwan für das Jobcenter Kreis Kleve gesprochen hatten: Zur Stunde gebe es im Kreisgebiet "etwa 1.000 Personen mit Flucht- und Asylhintergrund, die sofort dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen", stellte die Leiterin des Jobcenters heraus. Und Parnitzke vermutete, dass mehr als ein Drittel von ihnen zwischen 15 und 25 Jahre jung seien. Bei Einstellung sei der Tariflohn anzuwenden oder aber der Mindestlohn in der entsprechenden Branche. Liegt noch keine Anerkennung als Flüchtling vor, sei selbst bei Aufnahme von geringfügiger Beschäftigung ein Antrag zur Beschäftigung bei der Ausländer-Behörde zu stellen. Während einer gesetzlichen oder tariflichen Ausbildungszeit erhalte der Auszubildende eine Duldung für die Gesamtdauer der Ausbildung.

Georg Büscher, der Sachgebietsleiter der Ausländerbehörde Kreis Kleve, stellte neben anderem den Rechtsrahmen zur Arbeitsaufnahme vor. Es führe kein Weg an "seiner" Ausländer-Behörde vorbei, lediglich schulische, berufliche und studentische Pflichtpraktika seien keine erlaubnispflichtigen Beschäftigungen. Shabena Aissa, die Willkommenslotsin der Niederrheinischen IHK, stellte in ihrer Jahresbilanz bundesweit 1.500 erfolgreiche Vermittlungen dar, die durch 150 Willkommenslotsen erreicht worden seien. Wie genau diese Erfolge erreicht werden, machte sie schnell deutlich: Sie stellte per Foto einen 1989 geborenen, ledigen Syrer vor, der eine Aufenthaltserlaubnis besitze, Ingenieurwissenschaften studiert habe und als Software-Spezialist der deutschen und englischen Sprache mächtig sei. Er wohne in Kranenburg und sei kurzfristig einsetzbar: Gleich zwei Unternehmer, die diese Veranstaltung im Gewerbe- und Gründerzentrum besuchten, zeigten Interesse an dem jungen Mann - so auch Mercedes Herbrand.