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Von Franz Hünnekens

Radeln nach Zahlen - dank des neuen, flächendeckenden Knotenpunktsystems sind Fahrradfahrer im Kreis Kleve auf 1000 Kilometern Radwegen noch komfortabler unterwegs.

Hübsche Städtchen, malerische Landschaften, gastfreundliche Menschen – es gibt nur wenige Regionen, die sich so sehr als Kurzreiseziel eignen wie der Niederrhein. Vor allem der Kreis Kleve hat sich mit seinem weitverzweigten Radwegenetz, den vielfältigen Freizeitattraktionen und einem breiten gastronomischen Angebot zum touristischen Schwergewicht entwickelt: Fast eine Million Übernachtungen pro Jahr sprechen eine deutliche Sprache.

Um die Region zwischen Emmerich und Wachtendonk, Geldern und Goch für Freizeitradler und Radreisende noch attraktiver zu machen, wurden aus dem insgesamt 1500 Kilometer messenden Radwegenetz die schönsten 1000 Kilometer herausgefiltert und mit 160 Knotenpunkten durchnummeriert. So entstand nach niederländischem Vorbild ein neues Radwegenetz: komfortabel, unkompliziert und sicher.

Bereits im vergangenen Jahr wurden die ersten Knotenpunktschilder aufgestellt. Pünktlich zum Start in die Fahrradsaison 2020 ist damit das so populäre „Radeln nach Zahlen“ im ganzen Kreis Kleve möglich. Ziel der 450.000 Euro teuren Maßnahme war es, das Radfahren im Kreisgebiet noch entspannter zu machen. Nur mit ein paar Zahlen im Kopf oder auf einem Zettel notiert, lässt sich die Region ganz unkompliziert entdecken. „Wir haben mit dem neuen Angebot auf den vielfachen Wunsch unserer Radgäste reagiert“, betont Hans-Josef Kuypers, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung des Kreises Kleve.

Eine gute Planungsgrundlage für Touren im Kreis liefert die neue kostenlose Broschüre „Die Fahrrad-Region Kreis Kleve in Knotenpunkten“. Auf 24 Seiten – liebevoll gestaltet von Deutschlands bekanntestem Städteplakatzeichner Wilhelm Schlote – werden die Vorteile des Knotenpunktsystems, die Schönheit der niederrheinischen Landschaft und die Lebendigkeit der 16 Kommunen des Kreises beschrieben (kostenloser Download: www. wfg-kreis-kleve.de).

Darüber hinaus enthält die Broschüre sechs ausgesuchte Tourenvorschläge mit detaillierten Karten und den entsprechenden Knotenpunktnummern. Beispielsweise Route 1, die am Knotenpunkt 22 in Kleve startet und über Kranenburg (Knotenpunkt 86) nach Düffelward (5) führt. Weiter geht es zum Freizeitpark Wunderland (48), ins mittelalterliche Kalkar (2) und zurück nach Kleve. Gut 80 Kilometer Niederrhein vom Feinsten. Im Detail bedeutet das beispielsweise, dass die Radfahrer im Museum Kurhaus Kleve Werke des rheinischen Bildhauers Ewald Mataré (1887-1965) bewundern können oder im B. C. Koekkoek-Haus die Meisterwerke des niederländischen Landschaftsmalers Barend Cornelis Koekkoek (1803-1862). Sehenswert sind auch die historischen Gartenanlagen der einstigen Residenzstadt wie der Tiergarten und das Amphitheater am Springenberg mit einer Statue der Pallas Athene.

Von Kleve radelt man nach Kranenburg, wo beispielsweise im Ortsteil Zyfflich Weißstörche bei der Aufzucht ihrer Jungen zu beobachten sind. Natur von ihrer schönsten Seite erlebt der Radfahrer rund um das Bilderbuchdorf Düffelward im Naturschutzgebiet Düffel mit Auenwäldern und Wiesen, Tümpeln und Flutmulden. Ein Paradies für Uferschnepfe, den Großen Brachvogel oder Schwarzkehlchen. Das Kontrastprogramm liefert das „Wunderland“ mit seinen rasanten Attraktionen, das ab 1995 auf dem Gelände des niemals in Betrieb gegangenen Schnellen Brüters in Kalkar errichtet wurde. Es ist eine Attraktion für die ganze Familie und hat sich auch als Wochenendreiseziel mit unterschiedlichen Hotel-Arrangements einen Namen gemacht. Nur kurz ist der Weg von dort nach Kalkar mit seinen schönen Restaurants rund um den mittelalterlichen Markt. Frisch gestärkt kann es über Bedburg-Hau und das Museum Schloss Moyland (Ausstellungstipp vom 15. Mai bis 13. September: „Joseph Beuys und Italien“) zurück nach Kleve gehen.

„Die Vorteile des Knotenpunktsystems liegen auf der Hand“, erklärt Heiko Fiegl, Tourenleiter vom ADFC in Neuss. Denn vor allem ältere Radfahrer tun sich nicht immer leicht im Umgang mit GPS-Navigation. Auch das Kartenmaterial kann zu Hause bleiben, denn die Knotenpunkttafeln und Wegweiser geben zuverlässig Auskunft zu den nächsten Punkten in Richtung Ziel.

In den Niederlanden ist das Knotenpunktsystem längst zu einem Qualitätsmerkmal für den Fahrradtourismus geworden. An diesen Erfolg will der Kreis Kleve anknüpfen und komplettiert seinen Service für Radfahrer durch 14 Niederrhein-Rad-Verleihstationen (www.niederrhein-tourismus.de) sowie eine Komplettübersicht über E-Bike-Ladestationen im Kreis (www.wfg-kreis-kleve.de). Nur radeln muss man noch selbst.

Klicken Sie hier für die PDF-Version des Beitrags in „mein Rheinland“

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