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Der „Wohnungsbau in Bedburg-Hau“ lockte Dutzende und informierte über Bedarfe, Flächen und Programme zur Schaffung von Wohnraum in der Gemeinde

Bildunterschrift: „Volles Haus“ in der Dorfschmiede in Bedburg-Hau: Interessierte jeden Alters wollten wissen, wie die Fachleute das Bauen in der Niedrigzinswährung-Phase einschätzen. Bürgermeister Peter Driessen sagte für seine Gemeinde gute Zeiten voraus.

Kreis Kleve – Bedburg-Hau – Da war richtig was los in der Dorfschmiede an der Bedburg-Hauer Sommerlandstraße. Gut und gerne 70 Interessierte mögen es gewesen sein, die der Einladung zur Kreis-WfG-Veranstaltung „Wohnungsbau in Bedburg-Hau – Bedarfe – Flächen – Programme“ folgten. Da verwunderte es wenig, dass Peter Driessen als Bürgermeister der Gemeinde seine Überraschung von der großen Resonanz deutlich zum Ausdruck brachte. Mit einem Feuerwerk der handfesten Argumente zeigte der erste Bürger – immer wieder einmal mit Blickkontakt zu Dieter Henseler als seinen Fachbereichsleiter Bauen + Planen der Gemeinde Bedburg-Hau, wo und was zu welchem Zeitpunkt vor Ort gebaut und bebaut werden dürfte. Einfach beeindruckend. 

155 Einfamilien- und 13 Mehrfamilienhäuser können auf dem Areal Ziegelhütte entstehen, schon heute seien 150 Interessierte auf einer Art Warteliste. In Huisberden werden fünf Baugrundstücke ausgewiesen, die allerdings seitens der Bezirksregierung lediglich für junge Leute mit ihrem Lebensmittelpunkt im Ort vorgesehen sind. In der Nähe des Hasenhofs in Till gibt es sechs Bauflächen für Einfamilienhäuser, nahe des Tagungsorts Dorfschmiede solle ebenfalls ein attraktives Baugebiet ausgewiesen werden. Wie sagte Driessen: „Darf ich weitere Ideen liefern?“ Zehn Hektar könnten in der Nähe des Gemeindezentrums fürs Wohnen ausgewiesen werden, die Friedhofserweiterungsfläche am Dechantshof oder eine weitere Fläche in Qualburg. „Aber das ist noch Zukunftsmusik“, lächelte der erste Bürger Richtung Fachbereichsleiter Bauen und gab das Mikrophon frei für Andrea Franken, die an diesem Abend die Moderation zweier hochinteressanter Gesprächsrunden übernommen hatte. 

Die eine rief Stefan Kunz von der NRW.Bank aus Düsseldorf auf den Plan, Nicole Croes von der Sparkasse Rhein-Maas und Frank Rosar von der Volksbank Kleverland. „Wohnungsbau und öffentliche Förderung – ein Thema für die Kreditwirtschaft“ waren die Interviews überschrieben. Und alle ließen den Schluss zu: „Bauen Sie jetzt, bessere Rahmenbedingungen wird es kaum geben.“ 

Zwar hatte zuvor schon Kreishandwerksmeister Ralf Matenaer gegenüber Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers kopfnickend bestätigt, dass das Handwerk derzeit „nahe am Limit“ arbeite, Entschlossene jedoch sollten sich keineswegs abschrecken lassen. 

Für Frank Rosar, den Generalbevollmächtigten der Volksbank Kleverland, ist es derzeit sehr schwierig, auf dem Immobilienmarkt eine gebrauchte Immobilie zu erwerben – ungeachtet hoher Preise. Und Nicole Croes konstatierte: „Die Fördermöglichkeiten sind riesig. Das muss man einfach nutzen.“ Alle Diskutanten gaben Bauwilligen den Tipp, für einige Monate allmonatlich so viel Geld beiseite zu legen, wie die Belastung für Zinsen und Tilgung ausmachten. „Erst dann spüren Sie, ob Sie die Belastung tragen können“, hieß es. 

Die abschließende Gesprächsrunde ließ die Praktiker ans Mikrophon. So votierte Dietmar Tiggelbeck von der in Bedburg-Hau beheimateten tz GmbH dafür, kreativ mit Flächen umzugehen. Er baue seit langem schon allerorten barrierefrei, was den Weg für preiswerte Kredite freimache. Das Bauen im Bestand sei ein wichtiges weiteres Drittel seiner Aktivitäten, die Schaffung von Mehrfamilienhäusern mit Teileigentum sei eine weitere Säule. „Seit langem schon“, so Tiggelbeck, „ist richtig viel los“. 

Ulrich Nienhuys von der Franz Jacobs und Ulrich Nienhuys Hygienik und Wärmetechnik GmbH – also ein klassischer Handwerksbetrieb – sieht sein Unternehmen auf Wochen ausgelastet. „Bis zum Jahresende sind wir dicht. Weiteres Personal dürfte kaum zu kriegen sein“, so sein Eindruck zum Ausklang einer Veranstaltung, die in Bedburg-Hau nicht alle Tage stattfindet.