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Die „Gründerland-Initiative“ der Kreis-Wirtschaftsförderung erlebte in der Alten Schmiede in Weeze vor 50 Gästen ihren Schlussakkord

Kreis Kleve – Weeze – Ebenso spontane wie unterhaltsame Zitate waren es, die den Gästen dieser Gründerveranstaltung in der Alten Schmiede Weeze im Ohr bleiben dürften. Weiß man heute doch, dass Andrzej Joachim Schwalbe, der BSA Wohnbau-Geschäftsführer, dem Finanzamt die Fähigkeit zuspricht, bei Firmenbesuchen gar „Ecken an einer Kugel“ zu finden. Bernd Dicks, einer der „Jungs vom Dorf“, die das Parookaville in Weeze mit 80.000-facher Anziehungskraft ausstatteten, stellte bescheiden heraus, dass das Festival „ein bisschen sehr durch die Decke gegangen ist“. Und Florian Roelofs, Existenzgründungsberater beim Finanzamt, motivierte zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit und versprach den Gründungswilligen Gästen von Kreis-Wirtschaftsförderung und Gemeinde Weeze: „Sie lernen das Krabbeln, und das lernen Sie mit uns.“

Was Mitte April in Goch bei Mercedes Daniels seinen Startschuss erlebte, das bot nun in Weeze mit Moderator Christoph Kepser seinen von Bürgermeister Ulrich Francken hochgelobten Schlussakkord: „Gründerland Kreis Kleve – Ideen finden ihr Zuhause“ hatte die Kreis-WfG die
16-teilige Veranstaltungsreihe überschrieben. Und deutlich mehr als 1.000 Interessierte empfanden das Thema als ausreichend wertvoll, mindestens einen Abend lang ihr Augenmerk darauf zu richten. Gut 50 Gäste hatten sich ihren Platz in der Alten Schmiede an der Wasserstraße gesucht. Und auch ohne Schmiedefeuer kam der eine oder andere auf Temperatur.

Bauunternehmer Schwalbe beispielsweise erinnerte sich daran, vor neun Jahren zwei Doppelhaus-Hälften gebaut zu haben – als Altersversorgung. Eine habe er kurz darauf verkauft, weitere gebaut, sei dann im sieben Quadratmeter großen Büro „mit Herz und Biss“ auf den Geschmack gekommen. „Heute hat die BSA Wohnbau 50 Mitarbeiter“, sagte der erfolgreiche Gründer, der mit fragenden Blicken auf Bürgermeister Ulrich Francken und Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers betonte, ebenso Grundstücke zu suchen wie weitere Mitarbeiter.

Ähnlich positiv das Interview mit Bernd Dicks, der nie vergisst, seine beiden Geschäftspartner Norbert Bergers und Georg van Wickeren gegenüber der Öffentlichkeit „mitzunehmen“. „Ich kann Sie nur alle ermutigen, sich selbstständig zu machen“, so der einstige Redakteur. Von Leidenschaft spricht er, und dass man brennen muss, die Stadt Parookaville in der Gemeinde Weeze immer wieder auf die Beine zu stellen. 26 feste Angestellte besitzt die GmbH & Co. KG zur Stunde. Zehn weitere Firmen seien überdies bis heute entstanden. Auf sieben Millionen Euro bezifferte der Geschäftsführer das mit jedem Festival verbundene Auftragsvolumen für Kreis Klever Firmen. Weitere zehn Millionen Euro seien es wohl, die seitens der Parookaville-Gäste alljährlich fürs Übernachten, für weitere Einkäufe, fürs Tanken und Autowaschen in der Region gelassen werden. Auch im „Gründerland“ war Parookaville ein Highlight, das allerdings auch nicht ohne Steuerberater und Finanzamt auskommt.

Konrad Willemsen und Marc Hubert, beide Steuerberater am Weezer Küstersweg, tauchten mit den Gästen ab in die Welt des Steuerrechts. Jede Gründung sei anders. Den Sprung in die Selbstständigkeit solle man nicht fürchten. Fragen zu Fördergeldern, zur Finanzierung, zu Rentabilität und Liquidität wurden aufgeworfen. Für Willemsen eine wichtige Botschaft: Die „Zehn-zu-zwölf-Regel“, wonach der Selbstständige zehn Monate arbeiten solle, um ein ganzes Jahr davon leben zu können: Sonntage, Feiertage, Urlaub, Krankentage etc. seien einzurechnen.
Für Widerspruch bei den Herren des Finanzamtes sorgten die Berater nicht. Im Gegenteil. Michael Knops vom Finanzamt Geldern war in die Rolle des „alten Hasen“ geschlüpft, Kollege Florian Roelofs bezeichnete sich selbst als „junger Hüpfer“. Ihre wichtigste Gründerbotschaft: Binnen eines Monats ab Beginn der Tätigkeit das Finanzamt informieren. Und bei auftretenden Fragen gerne den Weg zur Finanzverwaltung suchen: „Es ist immer gut, das Gesicht des Gesprächspartners zu kennen“, so die Finanzverwaltung.

Bildunterschrift: Viel los in der Alten Schmiede: Weezes Bürgermeister Ulrich Francken freute sich über die Gründerland-Initiative der Kreis-WfG und dankte den Gästen für das Interesse.

Bildunterschrift: „Kommen Sie ruhig zu uns ins Finanzamt. Es ist immer gut, wenn sich die Gesprächspartner kennen“. Michael Knops (links) und Florian Roelofs warben in Weeze um Zusammenarbeit mit der Finanzverwaltung.