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Die Firmen- und Gründergeschichten im Ratssaal der Gemeinde Rheurdt hatten hohen Unterhaltungswert / Kreis-Wirtschaftsförderung sprach von „Motivationsspritze“

Bildunterschrift: Ein Schnappschuss vor dem Start: Mit dabei im Ratssaal der Gemeinde Rheurdt (v.r.n.l.) Michael Franz, Heinz-Ludwig Jansen, Andrea Franken, Hans-Josef Kuypers, Jörg Dräbert, David Rasche, Martina Viehweg und Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen.

Kreis Kleve – Rheurdt – Diesen überzeugenden Gedanken konnte jeder im Sitzungszimmer des Rheurdter Rathauses folgen: „Es gibt 8,5 Millionen Hundehalter in Deutschland, 47 Prozent aller Reisemobilisten sind Vierbeiner-Freunde – da muss es doch möglich sein, einen Markt für 4-Pfoten-Mobile zu finden?“ Jörg Dräbert fragte sich dies und unterstrich damit seine grundlegenden Überlegungen vor dem Sprung in die Selbstständigkeit. 

Drei Reisemobile schaffte er sich binnen kurzer Zeit zur Vermietung an und baute sie hundefreundlich aus. Das war 2016. Heute, zwei Jahre später, haben er und ein hinzugewonnener Franchise-Partner an acht Stützpunkten zwischen Münster, Stuttgart, Potsdam und selbstverständlich Rheurdt 29 hundefreundliche Fahrzeuge. Tendenz steigend. Alle sind ausgestattet mit Hundedusche, mit Anti-Schlabber-Napf, mit kleiner Kamera, damit Frauchen in das Vierbeiner-Abteil mit angenehmem Teppichboden reingucken kann. 

Eine eigene Lüftung hat der Vierbeiner, eine eigene Heizung und selbstverständlich die Gewissheit, dass Herrchen am Steuer seinen Hund über alles liebt. Jörg Dräbert ist einer der Gäste, die seitens der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve im Rathaus der Gemeinde Rheurdt „um Ihre Gründergeschichte“ gebeten wurden. Michael Franz, „der Steaklieferant“, gehörte ebenso dazu wie Martina Viehweg mit ihrem „Blumenwerkraum“ oder Heinz-Ludwig Jansen vom gleichnamigen Planungsbüro. 

Letzterer, der bereits vor 20 Jahren sein Lebenswerk ins Rollen brachte, machte Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen an diesem Abend eine besondere Freude: Er brachte den unterzeichneten Bauantrag mit ins Rathaus - und legte damit das Fundament für eine Erweiterungsinvestition. Immer habe er den Wunsch nach Selbstständigkeit verfolgt, trotz Zwölf-Stunden-Tag, weil es einfach Spaß mache. Und weil der Partner dies alles unterstütze, sagte Heinz-Ludwig Jansen. 

Klaus Kleinenkuhnen blieb unwidersprochen mit seiner Aussage, die Lage von Rheurdt sei Fluch und Segen zugleich. „Wer sich bei uns einen Namen macht, der hat eine hervorragende Perspektive“, so der erste Bürger Rheurdts. Natürlich gehe es auch in der kleinsten Gemeinde des Kreisgebietes darum, die Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Kaufkraft an den Ort zu binden. Deshalb wolle man nachhaltig um eine Einzelhandelslandschaft mit vollen Sortimenten kämpfen. 

Daher sei wohl, meinte Andrea Franken als Moderatorin dieses Abends, die vor 14 Monaten erfolgte Gründung des „Blumenwerkraum“ ein wichtiger Baustein. Die Floristik-Meisterin Martina Viehweg konnte mit dem Start „endlich machen, wofür ich stehe“, sagte sie im Gespräch mit Andrea Franken den gut 30 Gästen. 5.000 Euro hatte sie für die Gründung gebraucht, fortan auch Seminare und Gartenausstellungen realisiert, auf Facebook für sich geworben und „Gesprächsmarketing“ für ihre Geschäftsidee umgesetzt. 

 Das Doppelte, nämlich 10.000 Euro, hatte sich „Der Steaklieferant“ Michael Franz von seinem Vater geliehen, um seine Selbstständigkeit auf den Weg zu bringen. Vom Rheurdter Wirtschaftsförderer David Rasche „perfekt beraten und unterstützt“ startete er mit frischen Steaks auf seinem VW-Bulli, an dessen Zigarettenanzünder der Drucker für die Fertigung aktueller Rechnungen hing. Das erste Jahr sei schwierig gewesen - heute habe er neben Schaephuysen auch Filialen in Neuss und Meerbusch. 

Apropos Schaephuysen: Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers begann sein einleitendes Grußwort mit einem von Applaus begleiteten Glückwunsch für das Gold im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Diese Auszeichnung habe durch die bestens gelungene mediale Präsenz dem Standort viel Gutes getan, so die Kreis-WfG.

Bildunterschrift: Die Gastgeber von Kreis und Gemeinde baten an einen herrlich gedeckten Tisch mit Blumenschmuck und Kaffee und Kuchen. Gut 30 Interessierte lockte das Gründerthema im taghellen Ratssaal mit neuer Beleuchtung.