Seitennavigation


Hauptnavigation


Unternavigation


Hauptinhalt

Die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve wollte auf dem Schiff „Germania“ den Gründergeist für den Einzelhandel wecken

Bildunterschrift: Freute sich über viele interessierte Gäste auf der „Germania“: Peter Hinze als Bürgermeister von Emmerich am Rhein.

Kreis Kleve – Emmerich am Rhein – Für den Lacher dieses Abends sorgte zweifelsfrei Jan-Frens Bergman, der Vorsitzende der Emmericher Werbegemeinschaft: „Wenn alle Pläne, die in der Zeitung stehen, zu 75 Prozent umgesetzt werden, dann haben wir hier in Emmerich blühende Landschaften“, scherzte der Niederländer. In seinem herrlich gebrochenen Deutsch erkannte er damit die jungen Anstrengungen in der Rheinstadt durchaus an, suchte allerdings auch nach dem Glück der Tüchtigen, das manches Mal fehle. Über annähernd zwei Stunden lauschten die gut 70 Interessierten auf dem Rheinschiff „Germania“ den Vorträgen und der Diskussion, die mit der Überschrift „Gründergeist wecken – Potentiale bewegen – Der örtliche Handel braucht junge Ideen“ von der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve auf die Beine gestellt wurde.

Schon zum Einstieg hatte Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers darum gebeten, das Thema „Factory-Outlet-Center“ außen vor zu lassen. „Wollen wir eine lebendige und attraktive Innenstadt, dann müssen wir andere Diskussionen führen, um dem örtlichen Handel die echten Chancen zu erhalten“, stellte er heraus.

In seinem Grußwort an die Gäste auf der „Germania“ wies Bürgermeister Peter Hinze zunächst auf das Stadtentwicklungskonzept 2025 und das Einzelhandelskonzept hin. Beide seien auf dem Weg und würden Basis für weitere Entscheidungen sein. Der örtliche Handel, so Hinze mit Blick auf das Thema des Abends, brauche frische Ideen. Neugründungen benötigten Mut und die Unterstützung von Wirtschaftsförderung und Stadt. Lediglich Hand in Hand seien Fortschritte machbar.

Für den scheidenden Wirtschaftsförderer Sascha Terörde wird der künftige Einsatz eines City-Managers Emmerich am Rhein weiterhelfen. Mit Landesmitteln finanziert werde er zum Ansprechpartner für die Einzelhändler und zum Erfolgsfaktor.

Christoph Kepser, der Moderator dieses Abends, verstand es exzellent, seine Gesprächspartner aus der Reserve zu locken. So nannte Dieter Jungfer als Vorstandsmitglied des Einzelhandelsverband Kreis Kleve die Stadt Hilden eine, „die man sich zum Beispiel machen kann“. Insbesondere die Probleme des Leerstands habe man hier gelöst. Jungfer versprach für den Einzelhandelsverband, dass es bald einen runden Tisch mit Vertretern aus allen Städten und Gemeinden geben solle, die sich kreisweit austauschen – auch, um die Herausforderungen zu diskutieren.

Neben dem Stadtentwicklungs- und Einzelhandelskonzept sprach Jens Bartel als stellvertretender Fachbereichsleiter für Stadtplanung und Stadtentwicklung auch die Gestaltungssatzung an. Sie schaffe es beispielsweise, das Bild der Promenade einheitlich zu entwickeln, so auch durch Sonnenschirme in gleicher Farbe. „Damit bleibt uns die Bierwerbung erspart“, so Bartel mit deutlicher Bitte um Verständnis.

Sicherlich ein Highlight des Abends auf der „Germania“ waren die Beiträge von Malgorzata Schabe, die sich in Emmerich am Rhein einen Namen als Einzelhändlerin für schlesische und polnische Spezialitäten gemacht hat. Seit jüngstem verfügt sie nicht nur über ein zweites Geschäft in der Rheinstadt, sondern ein drittes in der Kreisstadt Kleve: „Ich habe 1.000 Ideen pro Minute. Und ich hatte den Mut, die Ideen umzusetzen“, sagte sie und rückte sich den Blumenschmuck im Haar nach hektischem Beitrag zurecht.

Michael Terstegen, Geschäftsführer der Alexander Herrenmoden, überzeugte einmal mehr mit den konzeptionellen Ansätzen, die seine Fachgeschäfte in der Region zu Top-Adressen gemacht haben. Auch in Emmerich am Rhein überzeugt er mit guten Mitarbeitern, besonderen Labels und Unternehmergeist, der allen jungen Gründern allerdings vermittelt: In 40 Stunden pro Woche sind solche Erfolge nicht zu erzielen.

Bildunterschrift: Das Interesse war riesig an dem, was sich auf der „Germania“ tat. Fast zwei Stunden dauerte die Kreis-WfG-Veranstaltung.

Bildunterschrift: Sascha Terörde (von rechts) wusste sich zu behaupten. Christoph Kepser als der Moderator warf ihm manche Herausforderung zu. Jens Bartel, Jan-Frens Bergman und Dieter Jungfer deckten viele Bereiche der abendlichen Diskussion inhaltlich ab.